Grooming: 3 Phasen, die nicht ignoriert werden sollten
Das Wort Grooming beschreibt die Belästigung eines Minderjährigen durch einen Erwachsenen mit Missbrauchsabsichten. In der Regel verwenden die Täter neue Technologien, um stufenweise das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen und sich ihnen schrittweise anzunähern. Soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram ermöglichen häufig den ersten Kontakt. Die Täter verschleiern ihre Identität und verfälschen ihre Interessen, um ein ganz bestimmtes Ziel zu verfolgen: sexuellen Missbrauch.
Um Grooming zu verhindern, ist die Erziehung zum richtigen Umgang mit der Technologie grundlegend. Für Eltern und Schule ist dies eine Herausforderung, doch nur wenn Kinder und Jugendliche ausreichend informiert sind und offen mit ihren Vertrauenspersonen sprechen können, ist es möglich, die oft ernsten Konsequenzen dieser Form von Missbrauch zu verhindern.
Die Kommunikation zu Hause ist grundlegend: Kinder beziehungsweise Jugendliche müssen in der Lage sein, über Personen, die sie in sozialen Netzwerken kennenlernen, offen zu sprechen. Wir wissen, dass dies gerade für Teenager in der Pubertät nicht einfach ist, doch trotzdem ist es wichtig, immer wieder daran zu erinnern.
1. Grooming: Alles beginnt mit einer Freundschaft…
Die erste Phase dient der Annäherung an das Opfer. Der Täter versucht, eine freundschaftliche Beziehung zu dem Minderjährigen aufzubauen, während er sich hinter einem falschen Profil versteckt. Meist handelt es sich um verheiratete Männer, die das Vertrauen und die Unschuld junger Menschen ausnutzen, um sie zu missbrauchen. Sie lassen sich in der Regel viel Zeit, bevor sie ihr Alter verraten. Oder sie verwenden ihr Alter als Zeichen des Vertrauens.
In dieser Phase lernt der Täter über die Vorlieben des Jugendlichen, beobachtet, welche Orte das Mädchen oder der Junge frequentiert und analysiert die Schwächen des Opfers. In Zukunft verwendet der Täter all diese Daten, um den jungen Menschen zu manipulieren. Er weist sein Opfer an, seinen Eltern nichts zu erzählen, da diese die Freundschaft nicht verstehen würden. Gerade deshalb ist eine offene und ehrliche Kommunikation mit der Familie so wichtig.
2. Intime Geständnisse
In der zweiten Phase macht der Täter Geständnisse und schickt Fotos von sich. Der Vorwand ist vielleicht ein neues Outfit, das er dem Jugendlichen zeigen möchte. Es geht jedoch nur darum, das Vertrauen des Opfers zu gewinnen und Gegenseitigkeit zu erzielen. Das Opfer glaubt, tatsächlich einen Freund gefunden zu haben und teilt weitere Informationen über sich selbst: Vorlieben und Abneigungen, Fotos…
3. Manipulation und sexuelle Komponente
Das Grooming kommt jetzt in die letzte und gefährlichste Phase. Der Täter fordert Nacktfotos, bestimmte Positionen oder auch Videos. Er manipuliert sein Opfer, damit es nichts erzählt. Oft versprechen die Täter auch eine Belohnung in Form von Geld oder sie zahlen ein Computerspiel. Eine andere Masche ist, sich als Modelagent vorzustellen, der Fotos benötigt, um das Opfer “berühmt” zu machen. Die Täter sind sehr geschickte Manipulierer, die genau wissen, wie sie zu ihrem Ziel kommen.
Es handelt sich eindeutig um eine Straftat und dies müssen Jugendliche wissen, bevor es so weit kommt. Die Erziehung zum verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie muss bereits im Kindesalter beginnen. Sobald Kinder Zugang zum Internet haben, müssen sie über mögliche Risiken Bescheid wissen.