Dyspareunie: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Hattest du schon einmal Schmerzen beim Geschlechtsverkehr? Wenn deine Antwort ja lautet, könntest du vielleicht an einer sexuellen Funktionsstörung namens Dyspareunie leiden. Aber wie kommt es zu so einer Funktionsstörung? Und wichtiger noch … Gibt es etwas, dass man gegen das Auftauchen dieser Funktionsstörung tun kann?
Antworten auf diese Fragen möchten wir in diesem Artikel geben. Es ist Fakt, dass ein befriedigendes Sexualleben ein wichtiger Teil unseres allgemeinen Wohlbefindens ist. Daher ist es wichtig, dass wir uns bei solchen Beschwerden an einen Arzt wenden und versuchen, etwas gegen sie zu tun.
„Sex ist ein Teil der Natur. Und ich schließe mich liebend gern der Natur an.“
Marilyn Monroe
Was ist eine Dyspareunie bzw. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr?
Eine Dyspareunie ist eine sexuelle Funktionsstörung. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass man während des Geschlechtsverkehrs Schmerzen empfindet. Doch wann genau? Schmerzen können kurz vor dem Geschlechtsverkehr, währenddessen oder danach auftreten.
„Mit Sex passiert das Gleiche wie mit unserem Gedächtnis: Wenn wir es nicht benutzen, verschwindet es.“
Eduardo Punset
Mit anderen Worten können Schmerzen sowohl bei der Erregung als auch beim Eindringen oder bei den Bewegungen während des Geschlechtsverkehrs auftreten. Aber auch, wenn es zum Orgasmus kommt oder beim Ejakulieren. Je nachdem, wie sich eine Dyspareunie zeigt, können verschiedene Diagnosen gestellt werden.
Bei Frauen gibt es zum Beispiel eine solche Dysfunktion, die als Vaginismus bezeichnet wird. Beim Vaginismus finden unfreiwillige Muskelkontraktionen im äußeren Drittels der Vagina statt. Die Folge davon ist, dass die Vaginalöffnung teilweise oder vollständig verschlossen ist, was die Penetration erschwert oder unmöglich macht.
Was verursacht die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr?
Die Ursachen einer Dyspareunie können ganz unterschiedlich sein. Bei Männern sind sie am häufigsten auf eine Harnwegsinfektion, Phimose oder sexuell übertragbare Krankheiten zurückzuführen. Das heißt, dieses Unbehagen wird in der Regel durch einen biologischen Faktor verursacht.
Bei Frauen ist die Bandbreite der Ursachen noch größer. Organischen Ursachen sind: eine unzureichende Vaginalschmierung, Wechseljahre, vaginale oder klitorale Infektionen, Missbildungen oder Narben, die Verwendung von Spermiziden oder Verhütungsmitteln, die den Genitalbereich reizen können.
Aber eine Dyspareunie kann auch auf psychologische Faktoren zurückzuführen sein. Zu den häufigsten zählen eine unzureichende Aufklärung, Furcht oder Angst vor Geschlechtsverkehr (was auf traumatische Erfahrungen in der Kindheit schließen lassen kann) oder eine unzureichende sexuelle Erregung. Letzteres kann darauf beruhen, dass der Geschlechtsverkehr zu schnell beginnt, sodass nicht genügend Zeit für eine ausreichende Vaginalschmierung bleibt.
Was können wir tun, um Schmerzen beim Sex zu vermeiden?
Wenn die Ursachen psychologischen Ursprungs sind, sollten wir uns zuerst sexuell aufklären lassen und uns über unser Problem im Besonderen informieren. Auf diese Weise werden wir dazu in der Lage sein, unsere negative Haltung, die wir angesichts des Schmerzes beim Sex und der Sexualität im Allgemeinen haben, zu ändern. Danach sollten wir einen Sexualtherapeuten aufsuchen, um mehr über uns selbst und die Penetration an sich zu erfahren.
„Sex ist nur schmutzig, wenn er richtig gemacht wird.“
Woody Allen
Wenn die Ursachen für unsere Dyspareunie biologischer oder organischer Natur sind, sollten wir zu einem Arzt gehen. Falls unsere Beschwerden durch irgendein Medikament verursacht werden, wie z. B. durch Antihistaminika, können wir das Medikament eventuell gegen ein anderes austauschen, das nicht solche Beschwerden hervorruft. Ähnliches gilt, wenn die Dyspareunie auf eine Infektion oder eine sexuell übertragbare Krankheit zurückzuführen ist. Ein Facharzt kann uns die richtige Behandlungsmethode für unser individuelles Problem empfehlen.
Solche Probleme verursachen große emotionale, psychologische und körperliche Beschwerden. Falls du von einer Dyspareunie betroffen bist, solltest du daher die Hilfe eines qualifizierten Experten in Anspruch nehmen. Die Wahl eines geeigneten Psychologen, der uns bei der Überwindung dieses Problems hilft, ist dabei äußerst wichtig. Denn, wie bereits erwähnt, ist ein zufriedenstellendes Sexualleben eine der größten Quellen für unser Vergnügen. Und das wirkt sich auf den ganzen Körper, sogar und vor allem auf unsere Emotionen aus. Und die sind für einen positiven emotionalen Gemütszustand entscheidend.
Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Matheus Ferrero, Henri Meilhac y Matt Mck