Dunkle Seelen: Die berüchtigtsten Serienmörder Spaniens
Spanien, ein Land mit einer reichen Geschichte und kulturellen Vielfalt, hat im Laufe der Jahrhunderte auch dunkle Kapitel erlebt. Die berüchtigtsten Serienmörder dieses Landes versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken und hinterließen tiefe Narben im kollektiven Gedächtnis. Jeder von ihnen hat eine Vorgeschichte geprägt von Psychopathie, Traumata und skrupelloser Gewalt. Heute stellen wir dir fünf Täter vor, die zum Synonym für Terror und Gewalt geworden sind.
1. Manuel Delgado Villegas (48 Opfer)
Bekannt als “el Arropiero” gilt Manuel Delgado als der größte Serienmörder der spanischen Kriminalgeschichte. Zu Lebzeiten gestand er, 48 Menschen zwischen 1964 und 1971 getötet zu haben, obwohl ihm nur acht dieser Morde nachgewiesen werden konnten.
1943 in Sevilla geboren, war Delgado ein Vagabund, der durch Spanien und andere europäische Länder reiste und seine Opfer wahllos auswählte. Seine Vorgehensweise bestand darin, seine Opfer mit bloßen Händen zu erwürgen oder ihnen mit Steinen oder stumpfen Gegenständen den Kopf einzuschlagen.
Neben der extremen Gewalttätigkeit seiner Verbrechen hatte dieser Mann verstörende sexuelle Paraphilien und Verhaltensweisen, die ihn noch gefürchteter machten. Er hatte sexuelle Beziehungen sowohl zu Männern als auch zu Frauen und beging bei mehreren seiner Morde nekrophile Handlungen, was sein Profil zusätzlich erschreckend gestaltete.
“El Arropiero” litt unter schweren psychischen Störungen und war eine äußerst gefährliche und unberechenbare Figur. Seine Festnahme im Jahr 1971 war ein Zufall, erst nach seiner Verhaftung entdeckten die Behörden das Ausmaß seiner Verbrechen. Aufgrund seiner psychiatrischen Diagnose wurde er nie vor Gericht gestellt und verbrachte den Rest seines Lebens in psychiatrischen Kliniken, bis er 1998 an einer Lungenkrankheit starb.
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2. José Antonio Rodríguez Vega (16 Opfer)
Auch bekannt als “el Mataviejas“, zählt José Antionio Rodríguez Vega zu den berüchtigten Serienmördern Spaniens. Er verursachte zwischen 1987 und 1988 den Tod von 16 älteren Frauen.
Geboren 1957 in Santander, der Hauptstadt der Region Kantabrien, war Rodríguez Vega bereits wegen sexueller Übergriffe vorbestraft, bevor er zum Serienmörder wurde. Nach seiner Entlassung begann er seine Verbrechensserie, die er gezielt auf ältere Frauen ausrichtete, die er aufgrund ihrer Verletzlichkeit als leichte Beute ansah.
Wegen mehrfacher Vergewaltigungen wurde er 1978 zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt, saß jedoch nur acht Jahre ab und wurde 1986 wegen guter Führung entlassen. Er gewann das Vertrauen seiner Opfer, die zwischen 61 und 93 Jahre alt waren, indem er sich als freundlicher Handwerker oder als jemand ausgab, der ihnen bei der Hausarbeit helfen wollte.
Sobald er in ihren Häusern war, griff er sie brutal an, vergewaltigte und ermordete die Frauen fast immer durch Ersticken oder Erwürgen. 1988 nahmen die Behörden den Mörder fest, nachdem eine Untersuchung sein Verhaltensmuster aufgedeckt hatte.
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass Rodríguez Vega nicht nur mit erschreckender Akribie vorging, sondern auch sexuelle Beziehungen zu seinen Opfern hatte, sowohl vor als auch nach der Tötung. Während des Prozesses zeigte er vor Gericht keinerlei Reue und trat mit einer trotzigen Haltung auf.
1991 wurde er wegen 16 Morden zu 440 Jahren Gefängnis verurteilt. 2002 wurde er im Gefängnis in Salamanca von zwei Zellengenossen erstochen.
3. Francisco García Escalero (11 Opfer)
Mit dem Spitznamen “el Matamendigos” zählt García Escalero zu den berüchtigtsten spanischen Serienmördern, mit 11 bestätigten Opfern.
1949 in Valladolid geboren, begann er seine kriminelle Karriere in den 1990er-Jahren. Er zog von Stadt zu Stadt und nutzte sein Aussehen als Bettler, um das Vertrauen seiner Opfer zu gewinnen. Dabei suchte er gezielt schwache Menschen aus, die oft in Not waren, und griff sie brutal an.
Sein zerzaustes Äußeres und sein bettelarmes Auftreten ermöglichten es ihm, über einen gewissen Zeitraum keinen Verdacht zu erregen, da er sich unter die Bevölkerung mischte, ohne viel Aufsehen zu erregen. Zu seinen Methoden gehörten Erhängen und Erstechen, und es wird vermutet, dass seine Verbrechen von einer Mischung aus Hass auf die Gesellschaft und dem Drang nach Dominanz motiviert waren.
1998 wurde er verhaftet. Während seines Prozesses stellte man fest, dass er aufgrund seiner Schizophrenie nicht zurechnungsfähig war. Er äußerte sich wie folgt: “Ich hörte Stimmen in mir, die mich riefen und aufforderten, seltsame Dinge zu tun, die mich zum Töten drängten.”
Nach seiner Verurteilung wiesen die Behörden ihn in die psychiatrische Anstalt von Fontcalent (Alicante) ein, wo er 2014 durch Erstickung an einem Pflaumenkern verstarb.
4. Joaquín Ferrándiz Ventura (5 Opfer)
Der aus Valencia stammende Joaquín Ferrándiz, alias “Ximo“, wurde zu einem der berüchtigtsten Serienmörder Spaniens, nachdem er zwischen 1995 und 1996 in der Provinz Castellón fünf Frauen ermordet hatte.
Im Gegensatz zu anderen Kriminellen schien der 1963 geborene Ferrándiz Ventura ein normales Leben zu führen: Er arbeitete als Versicherungsvertreter und konnte sich daher frei bewegen, ohne Verdacht zu erregen. Doch hinter dieser Fassade verbarg sich ein Geist, der von sexueller Gewalt besessen war. 1989 wurde Ferrándiz wegen sexueller Nötigung verurteilt, jedoch im Mai 1995 aufgrund guter Führung entlassen.
Nach seiner Entlassung verstärkte sich sein Verlangen, und er begann, junge Frauen zu vergewaltigen und zu ermorden. Er sprach seine Opfer auf der Straße beim Autostoppen oder nach dem Verlassen von Bars und Nachtclubs an. Anschließend brachte er sie an abgelegene Orte, wo er sie vergewaltigte, erwürgte und ihre Leichen zurückließ.
Ferrándiz wurde 1998 verhaftet und zu 69 Jahren Gefängnis verurteilt, jedoch 2023 entlassen, nachdem er 25 Jahre abgesessen hatte.
5. Alfredo Galán Sotillo (6 Opfer)
Zwischen dem 24. Januar 2003 und dem 20. März 2003 erlebte Madrid die schreckliche Serie von Morden, die Alfredo Galán Sotillo, bekannt als “el Asesino de la Baraja” (der Kartenmörder), beging.
Sein Spitzname entstand, als bei seinem zweiten Mord an einer Bushaltestelle eine Spielkarte auftauchte – ein Detail, das die Presse aufgriff, um ihm diesen Namen zu geben. In diesen zwei Monaten tötete Galán sechs Menschen und hinterließ neben jedem seiner Opfer eine Spielkarte. Er war ein ehemaliger Soldat, der in Bosnien gedient hatte und nach seiner Rückkehr die Diagnose Neurose und Angstzustände erhalten hatte. Obwohl in seinem Urteil keine psychiatrische Pathologie anerkannt wurde, zeigten seine Verbrechen ein verstörendes Verhalten.
Er tötete seine Opfer von hinten und aus nächster Nähe, um das Gefühl des Todes zu erleben. 2003 wurde Galán in Puertollano festgenommen, nachdem er die Verbrechen gestanden hatte. Er widersprach sich jedoch später und behauptete, von einem Neonazi genötigt worden zu sein.
Beweise wie Patronenhülsen und Zeugenaussagen von Überlebenden konnten seine Schuld bestätigen. Er wurde zu 140 Jahren Gefängnis verurteilt, das spanische Gesetzt sieht jedoch eine maximale Haftstrafe von 25 Jahren vor. Vermutlich wird Galán Sotillo deshalb 2028 freigelassen. Seine Geschichte wurde von Netflix verfilmt.
6. Joan Vila Dilmé (11 Opfer)
Joan Vila Dilmé, auch bekannt als “Celador de Olot” (der Sanitäter von Olot) und “geriatrischer Killer“, gilt mit insgesamt 11 Opfern als der größte spanische Serienverbrecher dieses Jahrhunderts. Vila wurde 1968 in Girona geboren und absolvierte 2005 eine Ausbildung zum Krankenpflegehelfer.
Er beging seine Morde zwischen 2007 und 2009 in der Seniorenresidenz La Caritat in Olot, Girona, wo er neun Frauen und zwei Männer tötete. Vila verwendete verschiedene Methoden, um die älteren Menschen zu vergiften, darunter die Verabreichung von ätzenden Produkten wie Bleichmittel, die schwere innere Schäden und Qualen verursachten.
Zusätzlich mischte er den Bewohnern Barbiturate in die Getränke und verabreichte tödliche Dosen Insulin, die zu einer schweren Unterzuckerung und letztlich zum Tod der Opfer führten. Der Fall wurde 2009 aufgedeckt, als Vila sein letztes Opfer, Paquita Gironès, ermordete, der er Bleichmittel zu trinken gab.
Die Ermittlungen deckten den Modus Operandi des Täters auf und führten zu einer Verurteilung zu 127,5 Jahren Gefängnis, von denen er nur 40 Jahre absitzen wird. Vila verbüßt seine Strafe derzeit im Gefängnis Puig de les Basses, wo er sich eine Zelle mit einem anderen Insassen teilt und aktiv an den dortigen Aktivitäten teilnimmt. Seine Familie, die durch die Stigmatisierung seiner Verbrechen gezeichnet ist, lebt zurückgezogen in seiner Heimatstadt.
Der Journalist und Schriftsteller Matías Crowder schrieb ein Buch über die Geschichte von Vila Dilmé.
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Ein unauslöschlicher Fleck in der spanischen Geschichte
Die Geschichten der berüchtigtsten Serienmörder Spaniens sind schockierend, geben uns jedoch auch Einblicke in die Geheimnisse des menschlichen Geistes. Das Böse kennt keine Grenzen, und das Nachdenken über diese Ereignisse hilft uns, die Bedeutung von Gerechtigkeit, Unterstützung für die Opfer und den Aufbau einer sichereren und bewussteren Gesellschaft zu erkennen.
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