Die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Im Juli 2015 haben die UN-Mitgliedstaaten eine endgültige Einigung über die Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch: Sustainable Development Goals, kurz SDGs) erzielt. Sie haben sich dazu verpflichtet, die Arbeit zu leisten, die nötig ist, um sicherzustellen, dass Menschen auf der ganzen Welt ein besseres Leben führen, ohne den Planeten zu schädigen.
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung umfassen 17 verschiedene Zielsetzungen, die wiederum 169 Gesamtziele vorschlagen, die die Welt verändern sollen. Die teilnehmenden Nationalstaaten werden bis zum Jahr 2030 daran arbeiten, diese Ziele zu erreichen.
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind:
- Keine Armut. Die Armut in all ihren Formen und überall beenden.
- Kein Hunger. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
- Gesundheit und Wohlergehen. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
- Hochwertige Bildung. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.
- Geschlechtergleichheit. Die Gleichstellung der Geschlechter erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
- Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
- Bezahlbare und saubere Energie. Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum. Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
- Industrie, Innovation und Infrastruktur. Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
- Weniger Ungleichheiten. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.
- Nachhaltige Städte und Gemeinden. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
- Nachhaltige/r Konsum und Produktion. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
- Maßnahmen zum Klimaschutz. Umgehende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
- Leben unter Wasser. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne der nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
- Leben an Land. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen.
- Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen. Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern. Allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
- Partnerschaften bilden, um die Ziele zu erreichen. Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.
Was ist nachhaltige Entwicklung?
Nachhaltige Entwicklung ist ein Fortschritt, der die Lebensbedingungen in der Gegenwart verbessert, ohne dabei die Ressourcen künftiger Generationen zu gefährden. Eine nicht-nachhaltige Entwicklung dagegen ist ein Vorgehen, bei dem wir jetzt alle unsere Ressourcen verbrauchen und zukünftigen Generationen nichts übrig lassen.
Um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, müssen wir alle zusammenarbeiten, um diese groß angelegten Veränderungen zu verwirklichen. Ohne die nötige Zusammenarbeit werden wir niemals eine fairere und gerechtere Gesellschaft werden. Wir müssen auch positive Maßnahmen ergreifen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, wie zum Beispiel der Respekt gegenüber anderen und dem Planeten.
Die UNESCO und ihre Ziele für nachhaltige Entwicklung
Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie trägt durch ihre Arbeit in den Bereichen Bildung, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Kultur, Kommunikation und Information zur Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung bei.
Ein Bereich der UNESCO widmet sich Bildungsfragen. Denn die Bildung ist ein wesentliches Menschenrecht und die Grundlage für die Förderung einer friedlicheren und nachhaltigeren Welt.
Die UNESCO übernimmt eine globale und regionale Führungsrolle, stärkt die nationalen Bildungssysteme und gibt mit Bildung eine Antwort auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit.
Was sind die Vereinten Nationen?
Die Vereinten Nationen sind die größte politische, wirtschaftliche und soziale Organisation in der Geschichte. Sie wurden im Jahre 1945 gegründet und fast jede Nation der Welt ist Mitglied. Heute gibt es 193 UN-Mitgliedstaaten.
Die Vereinten Nationen haben die Aufgabe, den Frieden und die Sicherheit in der Welt zu erhalten. Sie versuchen, Probleme zu lösen, die jeden betreffen, Menschenrechte zu fördern und die Länder zu unterstützen, um gemeinsam auf diese Ziele hinzuarbeiten.
Was sind Menschenrechte?
Menschenrechte sind die angeborenen Rechte aller Menschen, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrem Wohnsitz, ihrem Geschlecht, ihrem Herkunftsland, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrer Sprache oder anderen Bedingungen.
Wir alle haben die gleichen Menschenrechte, ohne Ausnahmen. Diese Rechte sind miteinander verbunden, voneinander abhängig und unteilbar.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Kampfes für die Menschenrechte. Vertreter aus allen Regionen der Welt, mit unterschiedlichen kulturellen und rechtlichen Hintergründen, halfen bei der Ausarbeitung der Erklärung. Anschließend wurde sie von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet und legt seither die grundlegenden Menschenrechte fest, die auf der ganzen Welt geschützt werden sollten. Sie wurde in mehr als 500 Sprachen übersetzt.
Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)?
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zielt darauf ab, das Potenzial der Menschen für Wissen, kritisches Denken und eine globale Perspektive zu maximieren. Sie basiert auf der alltäglichen Realität und kämpft gegen Situationen der Ungleichheit, indem sie einen positiven, nachhaltigen sozialen Wandel fördert. Global denken, lokal handeln!
Diese Art der Bildung vereint verschiedene Elemente, die ihre theoretische Grundlage bilden: soziale Transformation, Interkulturalität, Ziele für nachhaltige Entwicklung, Geschlecht, Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Frauenrechte usw. Der Sinn all dessen besteht darin, zu versuchen, sich in Richtung einer globalen Bürgerschaft, globaler Gerechtigkeit, Gleichheit und der Erreichung der Menschenrechte für alle zu bewegen.