Der unerfüllte Kinderwunsch: Auswirkungen auf die Psyche der Frau
Der unerfüllte Kinderwunsch verursacht großes seelisches Leid. Enttäuschung und Frustration, Hoffnungslosigkeit oder auch depressive Zustände sind häufige Folgen. Natürlich leiden beide Partner an dieser Situation, wir konzentrieren uns heute jedoch auf die Psyche der Frau, die Mutter sein möchte, dieses Wunschziel jedoch trotz verschiedener Versuche nicht erreicht.
Jeder neue Schwangerschaftstest wird zur Enttäuschung: Schuldgefühle, Traurigkeit und Stress sind sehr belastend. Der psychische Schmerz der Frau, die sich sehnsüchtig ein Kind wünscht, wird häufig unterschätzt. Die emotionale Last ist erdrückend und Betroffene sehen sich gezwungen, einen neuen Lebenssinn zu suchen und ihre Zukunftspläne völlig neu zu gestalten. Viele Frauen fühlen sich einsam, während sie diesen schwierigen Prozess durchlaufen und versuchen, ihre Trauer zu überwinden.
“Forsche jetzt nicht nach den Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Lebe jetzt die Fragen. Vielleicht lebst du dann allmählich, ohne es zu merken, eines Tages in die Antwort hinein.”
Rainer Maria Rilke
Der unerfüllte Kinderwunsch
Manche Paare blicken auf einen jahrelangen Leidensweg zurück und sehen nach verschiedensten Versuchen keine Möglichkeit, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Wenn eine natürliche Schwangerschaft nicht möglich ist, versuchen es die meisten mit künstlicher Befruchtung, doch jede gescheiterte Behandlung bedeutet große körperliche und psychische Strapazen.
Manche Frauen werden sich erst spät über ihren Kinderwunsch bewusst: Sie haben sich vielleicht auf ihre berufliche Karriere konzentriert, die Entscheidung kommt zu spät, da sie bereits ein gewisses Alter überschritten haben. Andere haben keinen festen Partner und wagen es nicht, eine Single-Mutter zu werden. Oder die finanzielle Situation ist kompliziert… Es gibt viele Gründe, warum Frauen ihren Kinderwunsch nicht erfüllen können.
Auswirkungen auf die Psyche der Frau
Die ungewollte Kinderlosigkeit ist eine Belastungsprobe, die komplexe Gefühle auslöst und die Psyche der Frau oft stark strapaziert:
- Minderwertigkeitsgefühle. Die trauernde Frau vergleicht sich mit Frauen in ihrem Umfeld, die Kinder haben und ihre Mutterschaft genießen. Sie setzt sich selbst unter Druck, leidet jedoch auch bei Kommentaren oder Fragen Unwissender: “Und du, möchtest du keine Kinder?” Die Vorstellung, nie Mutter sein zu können, ist schmerzhaft. Betroffene Frauen haben oft das Gefühl, als Frau weniger wert zu sein.
- Schuldgefühle. Obwohl sie nicht dafür verantwortlich ist, kann sich eine Frau in diesem Zustand schuldig fühlen.
- Depressionen und Angstzustände. Der unerfüllte Kinderwunsch kann zu depressiven Zuständen und Ängsten führen.
- Verunsicherung in der Beziehung. Viele Beziehungen zerbrechen an dieser Situation.
- Sexuelle Schwierigkeiten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass das sexuelle Interesse durch den unerfüllten Kinderwunsch und die Auswirkungen auf die Psyche verloren geht.
Der unerfüllte Kinderwunsch und die unverstandene Trauer
Wer diese Situation nicht selbst erlebt, kann sich nicht vorstellen, wie tiefgehend der unerfüllte Kinderwunsch eine Person belasten und verändern kann. Natürlich kann das Leben auch ohne Kinder wunderbar sein, doch Frauen, die den innigen Wunsch haben, Mutter zu sein, fällt es schwer, sich ein Leben ohne Kinder vorzustellen. In vielen Fällen haben sie auch niemanden, mit dem sie offen darüber sprechen können.
Eine Frau, die ihren Kinderwunsch nicht erfüllen kann, muss einen Trauerprozess durchlaufen. Sie muss lernen, den Verlust zu akzeptieren, denn durch die ungewollte Kinderlosigkeit verliert sie eine Sehnsucht, ein Ziel, ein Lebensprojekt oder den Lebenssinn. Sozialer Rückzug und Hilflosigkeit sind häufige Folgen. Um die negative Gedankenspirale und die seelische Belastung zu überwinden, ist eine Psychotherapie von großer Hilfe.
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- Cristina, L. L., Yunuen, V. G. I., & Deyanira, A. P. (2014). El significado de maternidad y paternidad en parejas heterosexuales que no pueden tener hijos. Integración Académica en Psicología., 2(5).