Boudicca, die rebellische Königin und Heerführerin

Hast du schon einmal von Boudicca, der wilden keltischen Königin gehört? In unserem heutigen Artikel wirst du mehr über diese Rebellin und ihr tragisches Ende erfahren. Daher solltest du unbedingt weiterlesen!
Boudicca, die rebellische Königin und Heerführerin
Juan Fernández

Geschrieben und geprüft von dem Historiker Juan Fernández.

Letzte Aktualisierung: 14. April 2023

Ihr Name bedeutet “siegreich” und sie führte die größte Streitmacht an, die auf den Britischen Inseln gegen die Römer kämpfte. Wenn du mehr über Boudicca erfahren möchtest, solltest du unbedingt weiterlesen! Sie war eine Kämpferin, sehr mutig und eine großartige Persönlichkeit.

Boudicca war eine für jene Zeit sehr große Frau mit langen braunen Haaren und kräftiger Statur. Sie schluckte schnell ein tödliches Gift, möglicherweise unterstützt durch ihre Töchter. Laut Angaben von Tacitus war dies das Ende einer der antiken Tragödien.

Aber diese Frau war nicht nur eine weitere legendäre Kriegerkönigin der Icener (keltischer Volksstamm). Eigentlich lautete ihr Name in ihrer Muttersprache “Boudica” und sie wurde berühmt, weil sie die rebellischen Stämme der britischen Inseln gegen die römische Invasion vereinigte, wie der gallische Anführer Vercingetorix dies auch getan hatte.

Infolgedessen steht ihr natürlich zurecht ein Platz auf der Liste der großen Rivalen der Römer zu. Tatsächlich befindet sie sich in Gesellschaft von Viriathus, Hannibal, Arminius und Spartakus und anderer Namen. Manchmal wird ihre Legende aber mit der Version verwechselt, die ihre Feinde über sie verbreitet hatten.

Rom, ein expandierendes Imperium

Nach Julius Caesars berühmter Eroberung von Gallien, suchte das Römische Reich nach neuen Territorien und Eroberungen, wohin sie ihre Legionen schicken und wo sie die Ambitionen ihrer Feldherren realisieren konnten. Da der legendäre Herrscher die Invasion der Britischen Inseln geplant hatte, war er vermutlich auch daran interessiert, das Land der keltischen Druiden zu erobern. Diese unvermeidliche Eroberung hatte jedoch bereits mit der Ankunft des Kaisers Caligula begonnen.

Shakespeares Cymbeline spielt in dieser ersten Schlacht. Später setzte auch Kaiser Claudius die Feldzüge fort. Zu dieser Zeit schlossen sich einige Stämme zusammen, um sich gegen die Römer zu schützen, während einige Generäle wie Caradawc verschiedene Revolten durchführten, die mehr oder weniger siegreich waren. Zu diesem Zeitpunkt gründeten die Eroberer am Ufer der Themse Londinium, das heutige London.

Der Krieg ging im Wald weiter, allerdings nur mit sehr mäßigem Erfolg. Und so begann das Glück allmählich zu schwinden.

Boudicca - Statue Rückansicht

Boudicca, die verwitwete Königin

Prasugatus (ein Icener-Kelte) war einer der Könige, der mit den Römern in Verbindung stand. Als Gegenleistung für den Schutz und die Unterstützung von Kaiser Nero versprach dieser Monarch, seinen Titel und sein Land aufzugeben, wenn seine Kinder starben. Allerdings ist nicht bekannt, was nach dieser Zeit mit ihm passiert ist. Sicher ist nur, dass dies der Auslöser für den Konflikt war. Da das römische Recht das Erbe von Frauen nicht anerkannte, konnten die Töchter nicht legal vom König erben.

Obwohl Nero vermutlich sehr einfach unehrlich hätte sein können, wollte er die Geschichte der Frau des Prasugatus nicht verändern. Und hier kommt Boudicca ins Spiel. Denn sie ist die Witwe, die gemäß der Tradition ihres Volkes ihre Rechte beanspruchte. Allerdings erwiderten die Römer den Widerstand der Königin mit Angriffen, Missbrauch an ihren Töchtern und der Tötung ihrer Offiziere. In der Zwischenzeit beschlagnahmten die römischen Verbündeten ihr Land und griffen traditionelle Orte an.

Der Aufstand hatte begonnen. Weil Aufgeben für Boudicca keine Option darstellte, floh sie auch nicht.

Boudicca hat sich wahrlich das Recht erkämpft, neben Viriathus, Hannibal, Arminius, Spartakus und Vercingetorix auf auf der Liste der großen Rivalen Roms zu stehen.

Der Boudicca-Aufstand

Ihr Name (oder vielleicht ihr Spitzname) bedeutete zu jener Zeit “Die Siegreiche” und sie fuhr in ihrem Wagen zu ihren Leuten, angestachelt durch die Empörung, die sie erlebte. Darüber hinaus gelang es ihr, eine Reihe von Stämmen und anderen Kriegern dazu zu bringen, sich mit ihr zu verbünden. Außerdem führte sie die Streitkräfte an, mit denen die Römer auf den Britischen Inseln konfrontiert werden sollten.

Noch beeindruckender war der Anblick ihrer wehenden Haare und die Kriegsbilder, die sich auf ihrem Wagen befanden. Tatsächlich ist dies das Bild, das du auf der Statue in London siehst, die zu ihrem Gedenken aufgestellt wurde. Für ihre Feinde war dies natürlich ein schrecklicher Anblick.

Mit ihren Truppen marschierte sie in London und anderen Städten im Süden der Insel, welche die Römer zu jener Zeit besetzten, ein und plünderte diese. Sogar die Römer erzählten, dass sie keine Gnade kannte, genau wie die römischen Soldaten auch. Sie zerstörte die mächtige hispanische Legion brutal auf einen Schlag, was tatsächlich nur schwer zu kopieren war.

Ihre Siege führten dazu, dass sich die Zahl ihrer Anhänger stark vergrößerte. Aber nach etwa einem Jahr des Kampfes gelang es dem römischen General Gaius Suetonius Paulinus darauf zu reagieren.

Boudicca - Statue mit Pferd und Streitwagen

Die finale Tragödie

In einem engen steinigen Tal kam es zu einer sehr ungleichen Schlacht, in der die römischen Soldaten in einem Verhältnis von 5 zu 1 gegen die Briten kämpften. Darüber hinaus waren die Römer sehr diszipliniert und führten die große finale Schlacht an. Folglich konnten die Kelten die römische Formation nicht brechen und mussten schnell fliehen und sich zurückziehen. Damit war ihre Hoffnung auf einen Sieg geschwunden. Außerdem gab es im Vergleich zu den Römern und ihren Verbündeten hundertmal so viele britische Opfer.

Vor dem unvermeidlichen Ende zog Boudicca den Tod der Gefangenschaft vor. Denn sie war sich sehr bewusst, was passieren würde, wenn sie lebend gefangen genommen würde. Obwohl Suetonius der besiegten Königin natürlich keine Ehre erwies, gab es in Großbritannien nie wieder eine Heeresführerin wie sie es war. Am Ende musste sie Verrat, Demütigungen und Rachegelüste ertragen.

Auch wenn die Kelten nie große Armeen gebildet haben, gab es sicherlich viele Kriegerinnen. Und all diese Frauen kämpften für Leben, die Freiheit und ihr Land.


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  • Manuel Velasco (2005) Breve historia de los celtas
  • Tácito (cf. 115-117) Anales
  • Vanesa Collingridge (2006) Boudica: The Life and Legends of Britain’s Warrior Queen


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