An manchen Tagen fühlen wir uns mächtig, an anderen ist alles zu viel

Schlechte Tage und Entmutigung können sich festsetzen, wenn du es zulässt. Du musst Selbstfürsorge praktizieren, um dein Wohlbefinden zu gewährleisten.
An manchen Tagen fühlen wir uns mächtig, an anderen ist alles zu viel
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 08. Januar 2024

Es gibt Tage, an denen wir uns mächtig fühlen, an anderen ist uns alles zu viel. Höhen und Tiefen bestimmen unser Leben, denn wir sind keine Maschinen, keine unfehlbaren Cyborgs, die vorprogrammiert sind.

In Zeiten der Entmutigung fällt es uns schwer, Motivation zu finden. Unser Verstand mahnt uns zwar, dass wir etwas unternehmen müssen, doch der Körper macht nicht mit und das Gehirn gibt uns zu erkennen, dass keine Reserven von Enthusiasmus und Lust vorhanden sind.

Dieser Mangel an Energie ist nicht immer auf ein gesundheitliches Problem zurückzuführen. Wenn dich die Entmutigung gefangen hält, wirst du sie nur schwer wieder los. Sorgen, Apathie, Traurigkeit oder Frustration machen sich breit.

Diese grauen Tage sind keineswegs Ausdruck einer Störung; es handelt sich nicht um eine Depression. Du musst sie jedoch schnellstmöglich zurücklassen, damit sie keine Chance haben, dein Leben zu beeinträchtigen. Durch die Widrigkeiten des Lebens kannst du intensive Lernerfahrungen machen, wenn du in der Lage bist, sie zu überwinden.

An manchen Tagen fühlt sich der Mann mächtig, an anderen ist alles zu viel

An manchen Tagen ist alles zu viel

Es mag seltsam erscheinen, aber Experten für Motivationspsychologie weisen darauf hin, dass uns Höhen und Tiefen bereichern. Wir lernen, dass wir nicht unfehlbar und das Leben nicht immer einfach ist. In schwierigen Zeiten haben wir die Chance, uns selbst besser kennenzulernen. Wir wehren uns allerdings gegen die Tiefen, wir verbergen das Unbehagen, ohne es zu verstehen. Oft wissen wir nicht, wie wir mit diesen unangenehmen Realitäten umgehen können.

So verfestigen sich diese Probleme, ohne dass wir es merken, und das Gehirn gerät in einen Kreislauf ständiger Höhen und Tiefen, in dem es schnell in Hilflosigkeit abdriftet, in die getarnte Form der Depression, die Dysthymie.

An Tagen der Entmutigung müssen wir emotionale Selbstfürsorge fördern.

Warum fühle ich mich so? Was steckt hinter der Entmutigung?

An Tagen, an denen alles zu viel ist, fühlen wir uns entmutigt. Und wenn uns dieser Zustand einholt, wenden wir tausend Strategien an, um ihm zu entkommen: Wir schlafen, gehen spazieren, schauen Serien, hören Musik, treffen uns mit Freunden, treiben Sport… All diese Strategien sind eine Möglichkeit, unser Unbehagen zu verschleiern.

Es ist jedoch wichtig, in der Lage zu sein, sich mit dem Ursprung dieses Gemütszustandes zu verbinden. Meistens verstecken sich dahinter folgende Realitäten:

  • Sozialer Vergleich. Dr. Todd Rogers von der Universität Harvard zeigte in einer Studie, dass wir dazu neigen, uns mit anderen zu vergleichen. Wenn du die Erfolge anderer siehst, fühlst du dich manchmal benachteiligt und entmutigt: Du leidest an einem geringen Selbstwertgefühl.
  • Neigung, die negativen Seiten der Dinge zu sehen. Auch wenn es uns nicht bewusst ist, gehen wir manchmal mit der Brille der Negativität durch die Welt, mit der wir nur Schwierigkeiten, Probleme, Fehler und Unsicherheiten wahrnehmen. Es ist eine offensichtliche Form des Leidens.
  • Du hörst zu sehr auf dein kritisches und perfektionistisches Ich. Viele von uns haben ein höchst schädliches und gefährliches inneres Selbst. Der inneren Dialog besteht aus Selbstkritik und lässt keine Fehler zu.
  • Vernachlässigte Gefühle und Bedürfnisse. Wir sind geschickte Experten, wenn es darum geht, unsere Gefühle zu verbergen, was jedoch zu Leid führt.
an manchen Tagen ist alles zu viel

Was kann ich an den Tagen tun, an denen mir alles zu viel ist?

Du kannst diese Tage nicht vermeiden. Akzeptiere sie und versuche zu entschlüsseln, warum du dich so fühlst. 

  • Kümmere dich um deine Gedanken und Sorgen. Es geht jedoch nicht darum, negative Gedanken durch positive zu ersetzen; diese Strategie funktioniert nicht. Du musst deine Gedanken analysieren und verstehen, um Lösungen zu finden.
  • Verbinde dich mit deinen Gefühlen: Wut, Traurigkeit, Angst… Praktiken wie Entspannung oder Meditation helfen dir dabei.
  • Plane kurzfristige Ziele. An den Tagen, an denen dir alles zu viel ist, solltest du dir Zeit nehmen und Innenschau halten. Sobald du dich ruhiger fühlst, kannst du Pläne mit kurzfristigen Zielen erstellen, die dich motivieren. Du hast so das Gefühl der Kontrolle und kannst dich von den negativen Gedanken befreien.

Wir alle erleben Höhen und Tiefen, wir müssen jedoch lernen, gestärkt aus schwierigen Erfahrungen hervorzugehen: Relienz heißt das Zauberwort, mit dem wir uns selbst motivieren und ermutigen können, um auf unserem Weg voranzukommen.


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    • Todd Rogers, Avi Feller (2016) Discouraged by Peer Excellence: Exposure to Exemplary Peer Performance Causes Quitting, First Published January 29, 2016 Research Article  https://doi.org/10.1177/0956797615623770

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