Was sind soziale Emotionen?
Soziale Emotionen sind Gefühle, die in der Interaktion mit anderen Menschen entstehen. Scham ist ein Beispiel dafür. Er entsteht, wenn eine Person ihren eigenen Wert auf das Urteil anderer Menschen stützt. Diese Art von Gefühlen können die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie die Selbstbeurteilung sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.
Jede Sprache hat eigene Definitionen für bestimmte soziale Emotionen. Betrachten wir beispielsweise den deutschen Begriff “Schadenfreude“, erkennen wir darin die Freude am Unglück anderer. In ähnlicher Weise hat die französische Sprache einen bereichernden Ausdruck: “retrouvailles”. Er beschreibt die Freude, die wir normalerweise empfinden, wenn wir einem Menschen begegnen, den wir mögen, jedoch schon lange nicht mehr gesehen haben.
Wir erleben sehr viele Empfindungen und Gefühle innerhalb einer Gemeinschaft. Deshalb unterscheiden Forscher in der Regel zwischen individuellen und sozialen Emotionen. Letztere sind übertragbar, ansteckend und ermöglichen den Aufbau zwischenmenschlicher Bindungen. Manchmal führen sie aber auch zu Problemen und Meinungsverschiedenheiten.
“Du weißt, dass du verliebt bist, wenn du nicht einschlafen kannst, weil die Realität endlich besser ist als deine Träume.”
Dr. Seuss
Was sind soziale Emotionen?
Die Rolle der Gefühle in jedem dieser Szenarien ist entscheidend. Doch vielen ist dies nicht bewusst, da sie psychophysiologische Zustände und die dadurch ausgelösten Verhaltensweisen auf ihre innere Gefühlswelt zurückführen. Viele stehen jedoch im Zusammenhang mit der sozialen Interaktion. Arbeitsstress, die Komplexität von romantischen und familiären Beziehungen, die Bindungen zu deinen Freunden… Der Mensch ist ein soziales Wesen und daher sind soziale Emotionen von großer Bedeutung.
Studien der Universität von Amsterdam sowie andere Forschungsarbeiten zeigen auf, dass der Mensch durch eine Reihe von Grundemotionen wie Freude, Angst, Traurigkeit, Ekel und Überraschung definiert wird. Wenn wir nicht in sozialen Gruppen leben würden, könnten wir möglicherweise diese Emotionen gar nicht erleben, denn sie ergeben sich aus dem Austausch mit anderen.
Sicherlich würde ein Kind, das auf einer einsamen Insel aufwächst, viele dieser Emotionen nie entwickeln. Das liegt daran, dass Menschen sie ausschließlich in einem sozialen Kontext erwerben, der positiv oder negativ sein kann.
Neid und Eifersucht sind soziale Emotionen
Es handelt sich zwar um zwei unterschiedliche Aspekte, die jedoch oft Hand in Hand gehen. Sowohl Eifersucht als auch Neid sind zwei klassische soziale Emotionen, die sich immer auf andere Menschen beziehen.
Der Wunsch, das zu haben, was eine andere Person hat, und die Angst, die Zuneigung eines Menschen zu verlieren, sind Auslöser von Emotionen, die man alleine nie erleben würde.
Die Bewunderung
Diese Dimension ist wie eine Matrjoschka-Puppe: Es gibt viele weitere im Inneren. Bewunderung besteht aus Zuneigung, aus etwas Überraschung, aus Anziehung und aus Freude. Das sind Emotionen, die wir auf andere übertragen, da sie attraktiv und inspirierend sind.
Mitgefühl und Solidarität
Es stimmt, dass man Mitgefühl auch als eine individuelle Emotion betrachten könnte. Schließlich ist es möglich und sogar üblich, Selbstmitleid zu empfinden. Wirkliche Bedeutung erlangt es jedoch, wenn man es in Bezug auf andere erlebt.
Mitgefühl und ein Gefühl der Solidarität sind zwei wertvolle soziale Emotionen. Sie bewirken, anderen Hilfe zu leisten und sozialen Aspekten einen Sinn zu verleihen.
Liebe ist eine soziale Emotion
Sich zu verlieben gehört zu den Dingen, die die sozialen Emotionen nähren und ihnen Leben einhauchen. Liebe in all ihren Formen (dem Partner, Kindern, der Familie oder Freunden gegenüber) ist eine psychologische Grundvoraussetzung, die dem Leben Kraft, Sinn und Zweck gibt. Nur wenige soziale Emotionen sind so intensiv und positiv wie diese.
Scham
Diese soziale Emotion ist mit Angst vermischt, denn sie macht es uns unmöglich, uns so zu zeigen, wie wir sind. Tatsächlich nährt sich diese Angst von der Aussicht, nicht gemocht oder von anderen verurteilt zu werden. Dieser Mangel an Akzeptanz, Wertschätzung und Toleranz gegenüber sich selbst tritt nur in sozialen Szenarien auf und bildet ein Gefühl, das die Identität und das Selbstwertgefühl einer Person deutlich untergräbt.
Schuldgefühle und Reue sind soziale Emotionen
Schließlich fehlen noch die beiden häufigsten sozialen Emotionen. Sich schlecht zu fühlen, weil man jemanden mit seinem Verhalten, seinen Worten oder seiner Einstellung jemanden verletzt hat, ist ein häufig wiederkehrendes Thema.
Unfairness zu erkennen und sich darüber zu ärgern hilft dir, aus deinem Verhalten zu lernen und bringt dich dazu, ein besserer Mensch zu werden.
Der Zweck all dieser Gefühle, inneren Erfahrungen und Empfindungen bildet ein einzigartiges transzendentes psychologisches Gewebe, das nur in einer sozialen Gruppe wächst. Dies zu verstehen, zu wissen, welchen Zweck sie haben, und die Kontrolle zu bewahren, wird dein Zusammenleben mit anderen erleichtern und dein Wohlbefinden fördern.
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