Stress in der Schwangerschaft – vielfältige Gründe

Zu wissen, dass deine Sorgen normal sind und du nicht allein damit bist, kann den Stress in der Schwangerschaft erheblich lindern.
Stress in der Schwangerschaft – vielfältige Gründe

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 25. März 2025

Fühlst du dich während deiner Schwangerschaft gestresst, kann das sowohl körperliche als auch soziale oder seelische Gründe haben. Je nach Ursache für den Stress gibt es auch sehr unterschiedliche Lösungsansätze. Aber sehen wir uns zunächst die Gründe an:

Körperliche Stressoren in der Schwangerschaft

Durch die hormonelle Umstellung während der Schwangerschaft kann es zu einigen körperlichen Beschwerden kommen, die wiederum zu Stress führen können. Dazu gehören:

  • Schlafmangel oder schlechtere Schlafqualität
  • Übermüdung
  • Häufiges Übergeben und Übelkeit
  • Druck auf die inneren Organe und damit ein körperliches Engegefühl
  • Hormonell bedingte Stimmungsschwankungen
  • durch den wachsenden Bauch erschwerte körperliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder Schuhe zubinden
  • Hunger/Durst
  • Lärm
  • Unangenehme Gerüche
  • Geschwollene Beine und andere körperliche Beschwerden, die schwangerschaftsbedingt sind wie Migräne oder Verspannungen

All diese körperlichen Symptome sind normal, können in der Schwangerschaft aber zu Stress und Belastungssituationen führen.

Seelische/psychische Stressoren in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft gehen dir viele Dinge durch den Kopf. Es gibt so Vieles, dass du organisieren musst. Die Wohnung muss vielleicht umgeräumt werden, die Geburt muss geplant werden und die finanzielle Absicherung während deines Mutterschutzes muss gewährleistet sein. Die Gründe für psychischen Stress sind vielfältig:

  • Sorgen um die Finanzen
  • Stress in der Arbeit
  • Überforderung mit organisatorischen Dingen rund um die Schwangerschaft
  • Streit mit dem Partner/der Partnerin
  • Sorgen um deine Gesundheit oder die deines noch ungeborenen Babys
  • Seelischer Stress aufgrund von Risikoschwangerschaft
  • Seelischer Stress aufgrund von Existenzängsten bei Alleinerziehenden

Stress in der Schwangerschaft – Hilfe und Lösungen

Bei allgemeinen diffusen Sorgen, ob du das alles hinbekommst, empfehlen wir dir: Lass dir helfen! Oft denken Schwangere, sie müssen alles allein hinbekommen. Dabei gibt es häufig Familienmitglieder wie Eltern, Onkel und Tanten oder sogar Nachbarn, die gern bei der einen oder anderen Sache behilflich sind. Frage Freunde, ob sie dir beim Tragen der Einkaufstaschen helfen können und sprich mit anderen Schwangeren darüber, wie sie mit dem Orga-Stress umgehen.

Sich nicht allein zu fühlen mit Problemen, kann sehr viel Stress in der Schwangerschaft reduzieren. Auch die Tatsache, dass viele Dinge, die dich stressen, ganz normal sind in der Schwangerschaft, wie viele körperliche Symptome oder Stimmungsschwankungen, kann helfen, mit dem Stress besser umzugehen.

Stress mit dem Partner während der Schwangerschaft

Streiten dein Partner/deine Partnerin und du häufig während der Schwangerschaft, könnte das daran liegen, dass er/sie keine Empathie für dich hat. Er/sie kann sich nur schwer hineinversetzen, dass Schwangere unter Stimmungsschwankungen und körperlichem sowie seelischem Stress leiden können und nimmt deine Gefühlsausbrüche persönlich. Hier kann es helfen, Freunde deines Partners/deiner Partnerin mit einzubeziehen, die bereits Eltern sind und mit deinem Partner/deiner Partnerin darüber reden können, wie es ist schwanger zu sein. Auch Eltern können ihm oder ihr ins Gewissen reden und Stress abbauen helfen. Je mehr Verständnis ihr beide für die neue Situation habt, desto weniger stresst sie euch und desto weniger müsst ihr den Stress aneinander auslassen.

Auch Familienberatungszentren könne helfen, eurer Partnerschaft in der Zeit der Schwangerschaft wieder eine bessere Grundlage zu geben. Will dein Partner/deine Partnerin nicht mitgehen, kann eine Beratung trotzdem helfen, Lösungsansätze zu erarbeiten. Auch Hebammen sind tolle Beraterinnen in der Schwangerschaft und haben schon so manchem Paar geholfen, entspannter an die Sache heranzugehen.

Eskalieren die Streitigkeiten immer wieder oder dein Partner/deine Partnerin wird gewalttätig, solltest du Freunde und Familie einweihen und im Notfall ein Frauenhaus aufsuchen, um dich und dein noch ungeborenes Kind zu schützen! Dauerhafter Stress kann sich sehr negativ auf die Entwicklung deines noch ungeborenen Kindes auswirken, mal abgesehen von den Schäden durch körperliche Gewalt.

Häuft sich der Stress in deiner Partnerschaft, musst du dir unbedingt Hilfe suchen. Auch Paartherapeuten können euch helfen, wieder in die Balance zu finden. Mittlereile bieten Therapeuten ihre Leistungen auch für Selbstzahler und online an – diese schnelle Hilfe kann sich für euch und eure Partnerschaft wirklich lohnen!

Finanzieller Stress in der Schwangerschaft

Leidest du unter finanziellem Stress in der Schwangerschaft oder machst du dir Sorgen, wie es finanziell weitergehen soll, können wir dich beruhigen. Es gibt zahlreiche finanzielle Hilfen für Schwangere und werdende Eltern. Bei der Beantragung helfen dir Familienzentren.

Fehlgeburt durch Stress – dauerhafter Stress in der Schwangerschaft ist gefährlich

Ist der Stress in deiner Schwangerschaft langanhaltend und du kommst einfach nicht zur Ruhe, kann sich das negativ auf dich und dein noch ungeborenes Kind auswirken. Symptome wie Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck, frühzeitige Wehen oder sogar eine Fehlgeburt können die Folge sein.

Ganz egal, was die Gründe für den übermäßigen Stress in deiner Schwangerschaft sind: Beziehe unbedingt deinen Arzt/deine Ärztin mit ein! Gemeinsam könnt ihr Lösungen erarbeiten, um den Stress zu reduzieren. Gynäkologen haben heutzutage auch viele Adressen und Ansprechpartner in ihrem Netzwerk, an die sie dich notfalls verweisen können. Die Hilfsangebote reichen von psychologischer Hilfe ober psycho-soziale oder auch finanzielle Beratung.

Der Artikel ist in Zusammenarbeit mit Vita34 entstanden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.