Schraub dein Ego zurück!

Ein übertriebenes Ego verzerrt dein Selbstbild und blendet dich, wenn du in den Spiegel schaust. Einfache Schritte helfen dir, offener, respektvoller, flexibler und auch zufriedener zu werden.
Schraub dein Ego zurück!
María Vélez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Vélez.

Letzte Aktualisierung: 01. Mai 2023

Dein Ego begrenzt deine Perspektive, deine Sicht der Realität. Es zwingt dich dazu, nur deinen eigenen Standpunkt zu sehen, denn es ist starr und kontrollierend und daher auch schädlich und zerstörerisch. Dein Ego beeinflusst deine Entscheidungen und da es oft auf ein falsch verinnerlichtes Selbstbild aufbaut, verlangt es von anderen, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten. Wenn du dein Ego zurückschraubst, kannst du die Welt besser verstehen, flexibler sein und toleranter werden.

Das ist keine leichte Aufgabe, denn du musst dir tiefgründige Gedanken machen, Fehler eingestehen und auch nachgeben können. Doch es lohnt sich, denn du erlangst dadurch Einklang  und Reife. Außerdem verlierst du die Angst vor dem Versagen und bist bereit, Neues zu entdecken. Begleitest du uns auf dieser Reise?

Das Ego oder das falsche Selbst

Das Wort Ego ist ein Synonym für “falsches Selbst”. Wenn es übertrieben ist, macht es dich blind und spiegelt dir ein falsches Bild vor. Es lässt dich glauben, dass du mehr wert bist als andere und dies wiederum bringt dich dazu, tyrannisch und aggressiv zu handeln.

Ego wird oft mit einem hohen Selbstwertgefühl verwechselt, was jedoch keineswegs der Wahrheit entspricht. Das Ego verzerrt die Wahrnehmung der eigenen Qualitäten und vergisst die eigenen Fehler. Es hält auch nichts von den Rechten anderer. Ein gesundes Selbstwertgefühl hingegen äußert sich durch Bewunderung, die auf der Realität beruht, aus dem Akzeptieren von Fehlern und dem Vermeiden von Selbstüberschätzung.

Das Ego kann also nur zu einer Reihe von negativen Gefühlen führen. Frustration, Wut und Kontrolle sind seine Hauptbestandteile, denn eine Person mit einem übertriebenen Ego akzeptiert nicht, dass die Dinge nicht so sind, wie sie gerne möchte.

Deshalb schlagen wir vor, das Ego in Bescheidenheit zu trainieren und das Selbstwertgefühl zu stärken. Anschließend findest du verschiedene Ratschläge, die zwar einfach sind, jedoch Geduld und Offenheit erfordern, damit du dich selbst wirklich akzeptieren kannst.

Schritte zu mehr Offenheit und Flexibilität

A priori scheinen folgende Schritte sehr einfach zu sein, doch sie erfordern Innenschau und Konstanz. Du musst vermeiden, dein Ego zu nähren und Flexibilität und Offenheit praktizieren.

  • Befreie dich von dem Zwang, der oder die Beste sein zu müssen. Sich selbst zu loben und sich wichtig zu fühlen ist wichtig, aber du musst auch erkennen, wo du dich verbessern kannst. Du bist wertvoll und musst dir darüber bewusst sein, doch auch andere haben diesen Anspruch. Es geht nicht darum, in allem am besten zu sein, sondern dich auf persönlicher Ebene zu entwickeln.
  • Hör auf, dich beleidigt zu fühlen. Dieses Gefühl entsteht, wenn du siehst, dass deine Erwartungen nicht erfüllt werden, oder wenn du kritisiert wirst. Du solltest nicht alles persönlich nehmen. Versuche, offener zu sein, Veränderungen und die Meinungen anderer zu akzeptieren.
  • Du musst nicht immer recht haben. Dein Ego treibt dich dazu, weil du nur deine eigene Meinung für richtig hältst? Lerne, nachzugeben, andere Optionen in Betracht zu ziehen und andere Standpunkte zu verstehen.
  • Dein Erfolg sollte nicht im Mittelpunkt stehen. Natürlich ist gute Leistung befriedigend und förder das Wohlbefinden. Doch der Erfolg sollte nicht im Mittelpunkt deines Lebens stehen: Anstrengung und Motivation führen dich zu deinem Ziel, versuche, den Weg zu genießen und andere auf diesem Weg entsprechend zu schätzen.

Um dein Ego zurückzustellen, musst du dich von dem Bedürfnis befreien, ständig an dich selbst zu denken. Wenn du dich anderen gegenüber öffnest und ihnen Respekt entgegenbringst, wirst du dich glücklicher fühlen. 


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.