Reich ist nicht derjenige, der am meisten hat, sondern derjenige, der am wenigsten braucht

Reich ist nicht derjenige, der am meisten hat, sondern derjenige, der am wenigsten braucht

Letzte Aktualisierung: 26. Oktober 2017

Als ich über dieses Thema nachgedacht habe, fiel mir passend dazu sofort ein Zitat von Augustinus von Hippo ein: „Arm ist nicht derjenige, der wenig hat, sondern derjenige, der unendlich viel braucht, um glücklich zu sein.“  Mit „reich“ meinen wir in dem Sinn nicht einen Menschen, der viel Geld besitzt, sondern beziehen uns auf dieses Glück, von dem der zuvor genannte Augustinus von Hippo bereits vor Jahrhunderten sprach.

Dieses Glück erfahren wir auf einem anderen Weg, der wenig oder nichts mit dem Besitz von Geld zu tun hat, denn das, was uns bereichert, besitzt keinen materiellen, dafür aber einen emotionalen Wert.

Eine Welt voller entbehrlicher Sachen

Im Hinblick auf das zuvor Erwähnte möchten wir nicht ungesagt lassen, dass wir in einer Welt leben, in der wir von Sachen umgeben sind, die wir sehr wohl als entbehrlich ansehen können. Die Werbung macht uns manchmal glauben, dass sich alles um den Besitz materieller Objekte drehe, die uns glücklich machen können.

„Wir werden zu Herstellern und Konsumenten erzogen und nicht zu freien Menschen.“

José Luís Sampedro

Frau mit zahlreichen Einkaufstaschen

Nichtsdestotrotz entspricht das nicht der Wahrheit. Wir sind nicht glücklicher als unsere Eltern, nur weil wir das neueste Smartphone, zwei Autos und drei Computer besitzen. Vielleicht können wir sagen, dass wir deswegen ein bequemeres Leben führen, aber der Konsum solcher Gegenstände erfüllt uns nicht als Menschen.

Wenn mir meine Schwester sagt, dass sie Kleidungsstücke der neuesten Kollektion brauche und gleichzeitig zwei Kleiderschränke voll mit Klamotten hat, frage ich mich, was unsere wirklichen Bedürfnisse sind. Meist legen wir auf das Wert, was wir nicht haben, und vergessen das, was wir haben, bis es uns fehlt.

Brauche ich dieses oder jenes wirklich, um glücklich zu sein?

Was diese Beispiele beweisen, ist, wie wahr das Zitat am Anfang unseres Artikels doch ist, und noch erstaunlicher ist, dass es bereits im Mittelalter ausgesprochen wurde. Das ist deshalb so, weil wir uns die Idee dahinter bereits hunderte Male selbst vorgesagt haben: Brauche ich das wirklich? Diese Frage können wir uns in vielen Fällen stellen.

Wie wir bereits gesagt haben, besitzen wir so viele Dinge, dass wir hin und wieder das vergessen, worauf wir wirklich angewiesen sind: physische und mentale Gesundheit, die Möglichkeit, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen, die uns mit Leben erfüllen, so wie all jene Freunde oder eine Familie, die immer für uns da ist.

„Erfolg bedeutet, zu erreichen, wonach man sich sehnt. Glück bedeutet, das zu genießen, was man erreicht.“

Waldo Emerson

Sich umarmendes Paar trägt keine Kleidung, hat aber alles, was es braucht

All das und noch mehr können wir nicht mit allem Gold der Welt aufwiegen, auch wenn es noch so wertvoll ist. Aus diesem Grund kann es uns paradoxerweise reich an Glück machen: Niemand fühlt sich besser als beispielsweise ein Mensch, der den Krebs besiegt hat, eine Person, die endlich frei von einer Depression ist, jemand, der in seinem Partner Unterstützung in schweren Zeiten findet, ein Individuum, das eine ehrliche Umarmung erhält, als derjenige, der am wenigsten braucht.

Mit dem glücklich sein, was wir haben

Wir haben uns sicherlich schon oft frustriert gefühlt, weil wir nicht die Ziele erreicht haben, die wir uns gesteckt hatten, oder weil wir selbst nicht das hatten, wonach wir uns sehnten. Trotzdem spüren wir, dass es uns besser geht, wenn wir uns mit weniger als mit dem zufrieden geben, was wir haben.

Selbstverständlich ist es wichtig, sich gewisse Ziele zu setzen, die es zu erreichen gilt, denn sich einfach mit allem abzugeben ist ein Synonym für „auf der Strecke bleiben“. Wir sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass das Glück kommt, wenn wir uns am Weg erfreuen.

Ein glückliches, kleines Mädchen

Es sind nicht unsere Wünsche, die uns glücklich machen, sie rahmen unser Glück lediglich ein. Es ist sehr bereichernd, zu lernen, uns von dem erfüllt zu fühlen, das wir erreicht oder gegeben haben, um auf eine bewusstere Art und Weise das annehmen zu können, das wir ganz kostenlos und ohne darum zu bitten erhalten.

„Du findest nicht das Glück, es wird dich im richtigen Moment finden.“

John F. Bisner Ureña

Zusammengefasst können wir sagen, dass das, was kostenlos und ohne materiellen Wert ist, uns so reich macht, wie der Titel unseres Artikels bereits vorwegnimmt: Geld nimmt uns gewisse Sorgen, aber es ist nicht, was uns wirklich bewegt, unserem Leben einen Sinn gibt und uns zu reichen Menschen macht.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.