Deine Beziehung zu dir selbst steht an erster Stelle

Sich selbst zu denken und wertzuschätzen sowie Zeit für sich selbst zu widmen, sind Dinge, die Sie in Ihrem täglichen Leben nicht vergessen sollten. Eine gute Beziehung zu sich selbst ist grundlegend, um sich gut zu fühlen und gesunde Beziehungen zu anderen aufzubauen.
Deine Beziehung zu dir selbst steht an erster Stelle
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 05. September 2021

Wir alle benötigen Zuneigung und die Gesellschaft anderer Menschen für unser psychisches Wohlbefinden. Trotzdem leben wir in einer individualistischen Gesellschaft, in der Wettbewerbsfähigkeit und materielle Dinge im Vordergrund stehen. An erster Stelle sollte jedoch deine Beziehung zu dir selbst stehen.

Alle Beziehungen in deinem Leben gründen auf einen gemeinsamen Nenner: Das bist du! Es ist also nicht nur der richtige Umgang mit anderen wichtig, du musst auch eine gute Beziehung zu dir selbst aufbauen.

Deine Beziehung zu dir selbst

Deine Beziehung zu dir selbst: Du stehst an erster Stelle!

Niemand kommt mit einem Handbuch fürs Leben zur Welt. Du erinnerst dich jedoch vielleicht an die Sicherheitshinweise bei deiner letzten Flugreise: “Bei Druckabfall ziehen Sie zuerst Ihre eigene Sauerstoffmaske auf, bevor Sie anderen helfen.”

Denke einen Moment lang an die Menschen, die du liebst und die dir wichtig sind. Überlege, wie du dich ihnen gegenüber verhältst. Du versuchst vermutlich, alles zu tun, damit sie sich wohlfühlen. Daher bleibt dir dann jedoch keine Zeit mehr für dich selbst. 

Du musst dir jedoch unbedingt Zeit nehmen, um dir selbst in die Augen zu schauen und dich auf dich zu konzentrieren. Dies ist gar nicht so einfach, denn wie Bauman es ausdrückt, leben wir in einer flüssigen Gesellschaft: Oberflächliche und ephemere Phänomene prägen unseren Lebensstil. Die soziale und digitale Interaktion lässt oft kaum zu, sich selbst zu entdecken, denn viele haben Angst, sich dabei zu verlieren.

Wir leben in einer Gesellschaft, die ein egozentrisches Selbst fordert, das die Fähigkeit zu echten Beziehungen untergräbt und in dem die Beziehung zu sich selbst völlig verzerrt ist.

Wir sind so, wie wir denken, handeln, kommunizieren, zuhören, lieben, urteilen und tun. Und damit dies in ausgewogener Weise geschehen kann, bedarf es einer guten Grundlage und erheblicher Investitionen in uns selbst.

Beobachte deinen internen Dialog

Eines der wichtigsten Dinge für eine gute Beziehung zu dir selbst ist die Art und Weise, wie du mit dir selbst sprichst. Mit anderen Worten: dein interner Dialog. Du wirst noch immer von jenen Dingen beeinflusst, die du in deiner Kindheit erlebt und gehört hast. Dadurch wird noch heute deine Beziehung zu dir selbst geprägt.

Wie redest du mit dir selbst? Bist du kritisch? Machst du dir selbst Vorwürfe? Lobst und behandelst du dich liebevoll?

Die Waage ausbalancieren

Wenn du als Kind ermutigt wurdest, deinen persönlichen Bedürfnissen und Interessen und auch denen anderer gerecht zu werden, hast du eine gesunde Grundlage für eine Beziehung zu dir selbst entwickelt. Du bist dir wichtig, respektierst und achtest dich.

Allerdings fragen sich viele noch immer, wer sie sind, wie sie sich fühlen und wohin sie gehen möchten. Es ist dafür nie zu spät. Andere Menschen kritisieren und beschuldigen sich selbst ständig. Sie müssen damit aufhören, sich selbst zu quälen. Respekt und Akzeptanz sich selbst gegenüber sind wesentliche Grundvoraussetzungen für umfassendes Wohlbefinden. Kognitive Verhaltenstherapie, Meditation und tägliche Reflexion können dabei sehr hilfreich sein.

„Jeder Mensch kann, wenn er will, ein Bildhauer seines eigenen Gehirns sein.“ 

Ramón y Cajal

Deine Beziehung zu dir selbst

Baue eine gute Beziehung zu dir selbst auf!

Ein gesundes und ausgewogenes Verhältnis zu dir selbst bedeutet, dich wertzuschätzen und deine Stärken und Schwächen zu akzeptieren. Der Weg zu diesem Ziel gestaltet sich bei jeder Person anders, doch es gibt auch viele Gemeinsamkeiten:

  • Selbstvertrauen. Du musst in der Lage sein, dich selbst zu unterstützen und an dich zu glauben, auch wenn du eine falsche Entscheidung triffst. Du nährst dein Selbstvertrauen trotzdem, denn du weißt, dass du daraus lernen wirst und deinem Ziel schließlich etwas näher kommst. Es bedeutet auch, deiner Intuition zu vertrauen und zu wissen, dass du die richtigen Antworten in dir hast.
  • Dich selbst lieben. Was bedeutet das wirklich? Du musst deine Fehler und Tugenden kennen und wissen, wer du bist, welche Werte und Prinzipien du hast. Du weißt, dass du fähig bist, zu lieben, zu fühlen, zu schaffen und zu glauben.
  • Verbringe Zeit mit dir selbst. Wenn du weißt, wie du von anderen behandelt wirst, kannst du dir ein gutes Bild machen. Nimm dir Zeit zur Selbstreflexion. Dies ist der Schlüssel, um Gewohnheiten und Verhaltensweisen zu ändern, die dir nicht helfen, dich weiterzuentwickeln. Nimm dir jeden Tag Zeit für dich selbst!
  • Selbstpflege. Schlaf, Bewegung, Ernährung, Hobbys, Entspannung und ausreichende Erholung sind grundlegend.
  • Stelle dich auf die Probe. Ermutige dich selbst, zu wachsen, zu tun und besser zu werden. Nutze die Chance. Sei mutig. Mache diese Schritte, um das zu tun, was du tatsächlich tun möchtest. Erlaubt es dir deine Angst nicht, so zu handeln?
  • Klicke auf “Reset” oder “Herunterfahren”. Vergiss soziale Netzwerke, lasse das mentale Rauschen des Alltags zurück, dies hat viele psychologische Vorteile. Meditation oder ein Spaziergang in der Natur können hilfreich sein.
  • Habe Spaß. Selbstfindung ist ein täglicher Prozess, der ein Leben lang andauert. Die Freude an diesem Prozess der Selbstbeobachtung wird dir helfen, vorwärtszukommen. Denke daran, dass es nicht immer ein Rosenbeet sein wird.

“Nicht dein Äußeres schmücke, sondern sei schön in deinem Tun.”

Thales von Milet

Eine gute Beziehung zu sich selbst zu haben, ist eine lebenslange Reise. Wenn du bedingungslose Liebe für deine Familie oder deinen Partner empfindest, musst du sie auch dir selbst gegenüber zeigen. Halte Innenschau und du wirst entdecken, wer du wirklich bist. 


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  • Neff, K.(2016). Sé amable contigo: El arte de la compasión hacia uno mismo.

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