5 Verhaltensweisen, die als negativ gelten, jedoch sehr gesund sind

Die Gesellschaft verurteilt in der Regel Frustration und Sensibilität, doch sie haben nicht nur negative Aspekte. Wir laden dich heute ein, mit uns darüber nachzudenken.
5 Verhaltensweisen, die als negativ gelten, jedoch sehr gesund sind
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 01. Mai 2023

Wir werden in eine Gesellschaft hineingeboren, die uns Richtlinien vorgibt, wie wir uns verhalten sollen. Bereits in der Kindheit lernen wir in der Familie und in der Schule, wie wir uns verhalten sollen, was wir tun oder nicht tun sollen, wie wir andere behandeln sollen, was negativ ist oder als nachahmenswert gilt…

Kurz gesagt, wir lernen eine Reihe von Regeln, um in der Lage zu sein, mit anderen in Beziehung zu treten und in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Wenn wir uns nicht an sie halten, werden wir nicht akzeptiert. So einfach und unkompliziert ist das.

“Ich war immer ein Rebell… Aber auf der anderen Seite wollte ich geliebt und akzeptiert werden und nicht nur ein Musiker, Dichter, Verrückter und Großmaul sein. Aber ich kann nicht sein, was ich nicht bin.”

John Lenon

Wir lernen, bestimmte Emotionen in der Öffentlichkeit zu unterdrücken und unsere Reaktionen kontrollieren, um dem Modell einer akzeptablen Person zu folgen. Aber was ist, wenn all das, was wir zurückhalten, eigentlich positiv ist?

Der Grund für das Unterdrücken bestimmter Emotionen, wie Weinen, ist, dass es als Zeichen einer schwachen und verletzlichen Person betrachtet wird. Aber was, wenn das nicht der Fall ist, wenn wir uns irren?

Heute wirst du sehen, dass bestimmte Verhaltensweisen, die als negativ angesehen werden, positiver sind, als du denkst. Wenn du lernst, sie aus einer anderen Perspektive zu sehen, wirst du erkennen, dass es vielleicht nicht gut ist, sie weiter zu verdrängen. Bist du bereit, sie zu entdecken?

1. Drücke deine Wut aus

Wut muss nicht negativ sein

Wut ist weitaus mächtiger als Ärger. Sie lässt dich explodieren und dies wird nicht akzeptiert. Du könntest böse Blicke ernten, wenn du deine Wut zum Ausdruck bringst.

Aber ist es besser, sie zurückzuhalten? Wenn du das tust, wirst du früher oder später die Kontrolle verlieren und alles wird aus dem Ruder laufen.

Das kann sehr schädlich für dich sein. Wenn du deine Wut in dir aufstaust, kann das zu Gefühlen wie Ablehnung, Hass und Groll führen. Behalte deine Wut nicht für dich. Sie auszudrücken wird dir helfen, dich von dieser Emotion zu befreien, die dir nicht nützt, sondern schadet.

Eine Studie der Universität Utrecht hat herausgefunden, dass Menschen, die wütend sind und dies auch zeigen, ihre Ziele besser erreichen können und auch viel stärker und widerstandsfähiger werden.

2. Ich fühle mich verloren!

Wer hat sich nicht schon einmal verloren gefühlt? Wir alle machen irgendwann in unserem Leben die Erfahrung, nicht weiterzuwissen, den Weg nicht mehr zu sehen. Das ist völlig normal, trotzdem akzeptieren wir es nicht. Wir haben Angst, uns verloren zu fühlen, und das kann uns große Sorgen bereiten. Wir haben vielleicht das Gefühl, unsere Zeit zu vergeuden und dass alles außerhalb unserer Kontrolle liegt.

Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Wenn du dich verloren fühlst, kannst du deiner Umgebung mehr Aufmerksamkeit schenken. Deine Sinne werden wach sein und du wirst auf deine tiefsten Gefühle und Emotionen hören. Bald wirst du deinen Weg finden.

Manchmal muss man sich verlieren, um sich selbst zu finden.

3. Weinen muss nicht negativ oder peinlich sein

Wir lernen bereits in der Kindheit, dass Weinen negativ ist. Es gilt besonders im Erwachsenenalter als unreif und zeugt von Schwäche. Wir lernen deshalb von klein auf, unsere Tränen zu unterdrücken, um nicht zerbrechlich zu scheinen.

Aber Weinen ist sehr heilsam. Tränen können dich von Schmerzen befreien. Du fühlst dich danach besser und erleichtert. Das liegt daran, dass Weinen eine befreiende Kraft hat, auf die wir nicht verzichten können.

Wenn du weinen musst, weine. Lass all deine Frustration, deinen Schmerz oder andere Emotionen los und fühle wieder das Gleichgewicht in dir.

4. Sind taube Ohren negativ?

Zuhören ist oft schwierig. Tatsächlich haben viele Menschen das Gefühl, dass sie selbst aufmerksam zuhören können, andere jedoch nicht. Zuhören ist gut, aber nicht immer. Was bedeutet das? Wenn wir uns bestimmte Meinungen oder Kritik nicht anhören, fühlen wir uns vielleicht nicht gezwungen, auf die eine oder andere Weise zu handeln.

Manchmal kümmern wir uns zu sehr darum, was andere sagen und verlieren, was uns am meisten interessiert. Lerne also zuzuhören, aber auch, dich gegenüber dem, was dir nicht wirklich nützt, taub zu stellen.

Taube Ohren bedeuten nicht, andere zu ignorieren oder sich abzuschotten. Nicht zuhören kann Umsicht ausdrücken, denn wir wissen, Grenzen zu setzen und lassen uns von den Worten anderer nicht unter Druck setzen.

5. Ich bin nicht in der Lage, mich anzupassen

Unangepasstheit muss nicht negativ sein

Es wird von uns erwartet, dass wir uns an Umstände und Situationen anpassen. Aber was, wenn wir nicht in der Lage sind, auch wenn wir es versuchen? Vielleicht passt du nicht in dein Arbeitsumfeld, vielleicht fühlst du dich in der Gruppe fehl am Platz… wenn das der Fall ist, macht das nichts! Betrachte die Situation aus einer distanzierten Perspektive. 

Du musst dich nicht an alles anpassen. Das wird nur dazu führen, dass du deine Komfortzone nicht verlässt und keine neuen Möglichkeiten erkennst, die dich erfüllen und es dir ermöglichen, deinen eigenen Weg zu finden.

“Nur Dummköpfe passen sich dem Leben an; die Intelligenten versuchen, das Leben an sich anzupassen.”

George Bernard Shaw

Denke über diese 5 Verhaltensweisen nach, die scheinbar negativ sind, aber eine Menge positiver Eigenschaften haben. Was denkst du über den Wunsch und das Verlangen, in der Gesellschaft akzeptiert zu werden?

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Michael Cheval, Vladimir Kush, Nicoletta Ceccoli


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.