Unser größter Rechtschreibfehler im Leben ist es, nicht zu wissen, wo wir einen Punkt setzen müssen

Unser größter Rechtschreibfehler im Leben ist es, nicht zu wissen, wo wir einen Punkt setzen müssen

Letzte Aktualisierung: 01. September 2016

Die größten Rechtschreibfehler machen wir nicht beim Schreiben, sondern wenn wir in unserem Leben nicht wissen, wann wir einen finalen Punkt setzen sollen. Die Weisheit, die sich hinter diesem Satz verbirgt, ist für uns sehr wertvoll, denn sie beschreibt die Grundlage des persönlichen Wachstums.

Zu wissen, wann wir einen Lebensabschnitt und Beziehungen beenden müssen, kann zu einer Mammutaufgabe werden, vor allem, weil es schwierig ist, uns endlich sicher zu sein, wann wir bestimmte Menschen, Ereignisse oder Orte hinter uns lassen müssen, die uns einst ein gutes Gefühl gaben.

Bis zum bitteren Ende zu kämpfen ist oftmals ein Zeichen unserer Unsicherheit und bringt uns immer weiter weg von einem emotionalen Entschluss, der uns dabei hilft, eine Entscheidung zu treffen, die uns so schwerfällt.

Junge mit Feder in der Hand

Unser Fehler: Wir setzen drei Pünktchen, wo eigentlich ein Schlusspunkt sein sollte

Die schlechte Angewohnheit, drei Pünktchen zu setzen, hindert uns am Wachsen. Wenn wir die Fenster nicht öffnen, können wir das strahlende Leben nicht sehen; wenn wir die Türen nicht geöffnet lassen, verweigern wir uns selbst die Möglichkeit, den Staub hinaus zu lassen, der es uns erschwert, zu atmen.

Beharrlichkeit und Verweigerung hinsichtlich dessen, was bereits ein Ende gefunden hat, wird zu einem sinnbildlichen Revolver, der uns unaufhörlich an die Schläfe gedrückt wird, wodurch wir nicht in der Lage sind, unser eigenes Gefühlsleben zu genießen.

In diesen Fällen spielt die Verleugnung eine entscheidende Rolle, denn sie ist das Spiegelbild unseres fehlenden Mutes und der fehlenden Mittel, um einer Tatsache eine negative emotionale Realität zuzuweisen. Wir bestehen darauf, zu behaupten, dass es sich dabei nur um etwas „Zeitweiliges“ handele und lehnen es ab, unsere Gefühle und Gedanken ernst zu nehmen.

Wir alle wissen, dass eine Trennung ein ernst zu nehmendes Thema ist und wir haben Respekt davor, uns mit ihm auseinanderzusetzen. Doch wenn wir das nicht tun, werden wir zu abgestumpften, unglücklichen, irritierten Menschen voller Vorurteilen und Schuldgefühlen, was uns in ein schwarzes Loch voller Widersprüche stürzt.

Aber wieso an etwas festhalten, das im Grunde genommen nicht mehr da ist? Hat unser Gefühlsleben das verdient? Wenn uns etwas nicht glücklich macht oder uns eine Beziehung nicht gut tut, welche Art von Verbindung und Einheit glauben wir dann haben zu können?

Frau in Boot, das auf Blumen treibt

Seien wir doch realistisch: Wenn wir wollen, dass uns im Leben Gutes widerfährt, müssen wir loslassen

„Loslassen“ – „akzeptieren“ – „Lebewohl sagen“ – hinter all diesen wenigen Worten verbirgt sich großes Handeln. Es sind mehr als nur allzu gern benutzte Aphorismen, es sind klare Botschaften, die uns daran erinnern, dass es es nicht wert ist, sich weiterhin an einem Ort aufzuhalten, an dem wir zu bloßen Beobachtern, leidenden Wesen oder zu Figuren in unserem eigenen Leben werden, die sich selbst bemitleiden.

Laufe niemandem hinterher und verabschiede dich von Orten, an denen du nicht erwünscht bist. Das sollte eine fest verankerte Lektion sein, die uns von Kindesbeinen an beigebracht werden sollte, damit wir unsere emotionalen Bedürfnisse immer beachten und auf unser Herz hören, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem wir das auch wirklich tun müssen.

Wir sollten immer Gründe dafür haben, Türen und Fenster weit geöffnet zu lassen, aber wir müssen uns stets selbst daran erinnern, dort einen Schlusspunkt zu setzen, wo wir zuvor drei Pünktchen gemacht haben. Das ist die Maxime, um unsere emotionale Gesundheit zu bewahren, um uns selbst wertzuschätzen, unser Herz zu schützen, im Leben voranzukommen und der ersten Person Priorität einzuräumen, wenn es um die eigene Gefühlswelt geht.

Wir dürfen weder Hoffnung und Freude verlieren, noch dürfen wir uns von Trägheit und Schmerzen leiten lassen. Ja, es ist eine komplizierte (und traurige) Aufgabe, unsere Geschichten mit einem endgültigen Punkt zu Ende gehen zu lassen, aber wenn wir das nicht tun, können wir keine neuen und wunderschönen Geschichten schreiben. Denke also immer daran:

Manchen Orten den Rücken zu kehren, bedeutet gleichzeitig, sich um sich selbst kümmern.
Sich von manchen Menschen zu distanzieren, bedeutet gleichzeitig, sich selbst zu beschützen.
Manche Türen zu schließen, bedeutet gleichzeitig, sich selbst zu lieben.


Alles geht vorüber, ist in Bewegung und verändert sich

Egal, wie viel Schmerz du erlebst, daran solltest du immer denken: Alles, was passiert, hat seine eigene Zeit und seinen… >>>Mehr


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