Hochstapler-Syndrom: Was ist das und was hilft?

Menschen mit dem Hochstapler-Syndrom glauben, dass sie alle ihre Erfolge nur dem Glück zu verdanken haben. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
Hochstapler-Syndrom: Was ist das und was hilft?

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 23. September 2021

Der fachsprachliche Begriff lautet “Impostor-Phänomen”, doch bekannter ist die Bezeichnung Hochstapler-Syndrom. Weißt du, wovon wir sprechen? Hast du vielleicht selbst das Gefühl, dass du nicht dein eigenes Leben lebst, sondern die Hauptrolle im Leben einer anderen Person spielst? Glaubst du, dass deine Erfolge einzig und allein vom Glück oder Schicksal abhängen? Hast du das Gefühl, nichts zu können und dir keinen Erfolg verdient zu haben?

Vielleicht leidest du unter dem Hochstapler-Syndrom. Doch wie kannst du dieses Syndrom erkennen und was kannst du dagegen tun? Lies weiter, um die Antwort auf diese Frage zu erfahren.

Was ist das Hochstapler-Syndrom?

Das Impostor-Phänomen wurde erstmals 1993 von Pauline Rose Clance beschrieben, die Forschungen zu diesem Thema veröffentlichte.

Betroffene haben immer das Gefühl allein durch Glück in ihrem Leben erfolgreich zu sein. Sie glauben nicht an ihre Leistungen oder Bemühungen, sondern an den Zufall. In der Folge fühlen sie sich unwohl, denn sie denken, sich ihr Leben nicht verdient zu haben. Sie fühlen sich wie Hochstapler in ihrem eigenen Dasein, daher der Name dieses Syndroms.

Menschen mit dem Hochstapler-Syndrom befinden sich in einen fast permanenten Zustand der erlernten Hilflosigkeit (“Ich kann nichts an meiner Situation ändern”), obwohl ihre Situation in Wahrheit ausgezeichnet oder sogar ideal ist.

Frau mit Hochstapler-Syndrom

Hochstapler-Syndrom: Was hilft?

Bist du in dieser Situation? Was kannst du in diesem Fall tun? Nachfolgend findest du 7 Tipps, die dir helfen können.

1. Identifiziere dich mit dem Syndrom (oder nicht)

Der erste Schritt besteht darin, festzustellen, ob du tatsächlich an diesem Syndrom leidest oder nicht. Kannst du deine Erfolge nicht wertschätzen? Schreibst du sie dem Glück oder dem Zufall zu und nicht deinen eigenen Fähigkeiten?

Analysiere  deine persönliche Situation, halte Innenschau und beobachte, wie du dich selbst behandelst. Wenn du wirklich das Gefühl hast, dass du darunter leiden könntest, kannst du zum nächsten Punkt übergehen.

2. Erkenne deine eigenen Emotionen

Ein weiterer Schritt zur Überwindung des Hochstapler-Syndroms besteht darin, deine eigenen Emotionen zu erkennen. Beobachte sie, akzeptiere sie und analysiere sie. Gibst du dir selbst die Schuld und leidest an den emotionalen Auswirkungen, die entstehen, da du deine eigenen Fähigkeiten nicht anerkennst? Fühlst du dich deshalb frustriert, traurig oder ohmächtig?

3. Analysiere deine Erfolge, um das Hochstapler-Syndrom zu überwinden

Warum hast du Erfolg? Beobachte dich, um diese Frage beantworten zu können. Hast du die Kraft, deine fixen Ideen zu hinterfragen und deine Überzeugungen zu ändern? Hast du wirklich alles, was du erreicht hast, dem Glück zu verdanken?

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ALLES, was du erreicht hast, vom Glück abhängt? Inwieweit beeinflusst das Glück dein Leben und deine Leistungen?

5. Wovor hast du Angst?

Ein weiterer wichtiger Gedanke zur Überwindung des Hochstapler-Syndroms ist die Analyse deiner eigenen Ängste. Wovor hast du wirklich Angst? Vor Enttäuschungen? Du fürchtest dich davor, aufzufallen oder zu versagen?

Vielleicht versteckt sich hinter deiner Angst und dem Gefühl, ein Hochstapler zu sein, ein schwaches Selbstwertgefühl.

6. Kümmere dich um deinen inneren Dialog, um das Hochstapler-Syndrom zu überwinden

Der innere Dialog ist bedeutungsvoll für dein Wohlbefinden und die Definition deines Selbstkonzepts, da er bereits etablierte Ideen bestärkt oder andere zulässt. Dies wirkt sich auf deine Emotionen und deine Verhaltensweise aus.

Halte deshalb Innenschau: Wie sprichst du zu dir selbst? Behandelst du dich liebevoll? Was sagst du zu dir, wenn du deine Ziele erreichst? Wenn du dir darüber bewusst wirst und dich selbst mehr schätzt, kannst du das Hochstapler-Syndrom allmählich überwinden.

7. Akzeptiere dich selbst

Es ist nicht leicht, sich selbst zu akzeptieren, denn dazu musst du dich kennen, und das ist manchmal beängstigend. Die Selbstkenntnis und Selbstakzeptanz sind jedoch grundlegende Voraussetzungen, um dein Ziel zu erreichen. Akzeptiere Unzulänglichkeiten und Fehler, denn sie helfen dir, zu wachsen. 

Um das Hochstapler-Syndrom überwinden zu können, musst du dieses Problem zuerst erkennen und dich dann Schritt für Schritt auf neue Wege begeben, um es zurückzulassen.

Frau mit Hochstapler-Syndrom blickt in den Spiegel.

Wie erreiche ich den ersten Schritt?

Glaubst du, dass du unter dem Hochstaplersyndrom leidest? Nachdem du das Problem erkannt hast, musst du lernen, es zu akzeptieren. Beobachte dein Verhalten und lasse dich von deiner Intuition leiten. Schätze dich selbst und erkenne deinen Wert! Dein Leben hängt von deiner Leistung und deiner Anstrengung ab, nicht vom Glück, denn du selbst spielst darin die Hauptrolle.

“Strebe nach Perfektion, auch wenn du weißt, dass du sie nicht erreichen wirst, und du wirst Exzellenz erzielen.”

Emilio Valcarcel


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