Wirksame Ansätze, um die Fettleibigkeit zu überwinden

Wirksame Ansätze, um die Fettleibigkeit zu überwinden
Francisco Pérez

Geschrieben und geprüft von dem Psychologen Francisco Pérez.

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2022

Ihre Fettleibigkeit zu überwinden, ist etwas, das viele Menschen sich sehnlichst wünschen. Es sind jedoch nicht wenige, die beim Versuch, diesen Wunsch zu realisieren, scheitern. Warum ist das so? Ist es so schwer, Normalgewicht zu erreichen und zu erhalten? Ein Großteil der Menschen, die an Adipositas leiden, versagen beim Abnehmen, weil sie die dem Prozess innewohnenden Schwierigkeiten unterschätzen. Es gibt jedoch noch viele weitere Faktoren, die dazu beitragen, dass sie nicht in der Lage sind, ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren.

Die Behandlung der Fettleibigkeit ist eine der schwierigsten Herausforderungen für Experten im Gesundheitswesen. Möglicherweise sehen sie sich mit chronischen Störungen konfrontiert, die einer intensiven und fortwährenden Therapie bedürfen – auf ähnliche Art und Weise, wie das bei anderen chronische Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, der Fall ist. Die Behandlung muss dann ein Leben lang andauern.

Die Überwindung der Fettleibigkeit: eine große Herausforderung

Dank der umfangreichen Literatur zu diesem Thema wissen wir, dass manche Menschen eine genetische Prädisposition zur Fettleibigkeit haben. Ihr Stoffwechsel arbeitet weniger effektiv in der Fettverbrennung und/oder bei der Regulierung des Appetits und der Vermittlung eines Sättigungsgefühls.

Auf der anderen Seite implizieren einige Maßnahmen, die im Kampf gegen Adipositas erforderlich sind, die Änderung von Gewohnheiten sowie den Widerstand gegenüber wichtigen soziokulturellen Einflüssen. Uns werden unaufhörlich Signale gesendet, die unsere Verhaltensweisen generell und unser Essverhalten im Besonderen beeinflussen, jedoch nicht immer auf wünschenswerte Art und Weise.

Übergewichtiger Mann, der sich wiegt

Die meisten Therapieansätze beruhen auf einer gewissen Kontrolle der Ernährung sowie einer verstärkten körperlichen Aktivität. In unserer Gesellschaft erhalten wir jedoch laufend Botschaften, die uns dazu ermutigen, mehr zu essen und uns weniger an ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen zu orientieren. Ebenso werden wir dazu ermutigt, unser Leben zum Großteil im Sitzen zu verbringen.

Genau in diesen Bereichen liegen die Herausforderungen der Experten, die sich mit der Fettleibigkeit befassen. Wie lassen sich diese Tendenzen und Gewohnheiten verändern? Auch ist es überaus wichtig, zu wissen, wie sich verbesserte Gewohnheiten stabilisieren lassen. Denn diese stoßen oft auf starken Widerstand, was dazu führen kann, dass der Patient wieder zu seinen alten Gewohnheiten zurückkehrt und wieder zunimmt.

Was versteht man unter Fettleibigkeit?

Fettleibigkeit ist als ein weit überhöhtes Maß an Körperfett definiert, das eine Person aufweist. Unter normalen Umständen haben Frauen mehr Körperfett als Männer, nämlich 20-25 % ihres Körpergewichts. Bei Männern sind es nur 15-18 % des Körpergewichts.

Wenn die obigen Intervalle überschritten werden, spricht man von überschüssigem Fett. Dieses bezeichnen wir als “Übergewicht”. Wenn die folgenden Werte erreicht werden, sprechen wir von “Fettleibigkeit” oder “Adipositas”:

  • Frauen: >32 % des Körpergewichts
  • Männer: >25 % des Körpergewichts

Welche Behandlungen sind wirksam, um die Fettleibigkeit zu überwinden?

Fettleibigkeit wurde in der Vergangenheit von der Gesellschaft und auch von vielen Menschen, die selbst darunter litten, nicht als Problem erachtet. Darüber hinaus war sie die Ausnahme in einem Kontext, in dem der Zugang zu Nahrungsmitteln nicht dauerhaft gesichert war. Fettleibigkeit war ein Zeichen von Reichtum und der Verfügbarkeit von ausreichenden Zahlungsmitteln – Werte, die einst sozial wünschenswert waren.

Die immer größer werdende Zahl Betroffener machte die Adipositas jedoch zu einem der größten gesundheitlichen Probleme der westlichen Gesellschaften, wie die Weltgesundheitsorganisation mitteilt. Ebenso konnte festgestellt werden, dass fettleibige Menschen zu weiteren gesundheitlichen Problemen neigen. Diese Entdeckungen machten die Fettleibigkeit zu einem immer dringenderem Problem und daher zu einem Phänomen, für das eine “Lösung” gefunden werden musste.

Profil eines fettleibigen Menschen, der zu Herzerkrankungen neigt

Nach mehreren Jahrzehnten der Forschung zur Therapie der Fettleibigkeit konnten grundlegende Ansätze aus der kognitiv-verhaltensbezogenen Therapie definiert werden. Diese Bereiche wurden vor allem auf Gruppenebene protokolliert.

Die wichtigsten Ansätze zur psychologischen Intervention bei Fettleibigkeit sind folgende:

  • Die Förderung der Selbstkontrolle durch selbstständiges Aufzeichnen der Essgewohnheiten sowie der körperlichen Aktivität
  • Reizkontrolle durch die Identifizierung der mit der Nahrungsaufnahme in Verbindung stehenden Signale
  • Verstärkte Bildung im Bereich der Ernährung
  • Anpassung des Essverhaltens
  • Realisierung von körperlicher Aktivität
  • Einsatz von Techniken zur kognitiven Umstrukturierung sowie zur Problemlösung

Hier wird ersichtlich, dass Fettleibigkeit infolge schlechter Gewohnheiten auftritt. Daher sollte der Kern der Intervention die Umwandlung dieser Gewohnheiten sein, und dafür ist die Psychologie eine Schlüsseldisziplin.

In Bezug auf die körperliche Aktivität gibt es verschiedene Arbeiten, die darauf hinweisen, dass eine intensive Motivation zum Sport im Anfangsstadium der Behandlung keine gute Idee zur Bekämpfung der Fettleibigkeit ist. Die Frustration des Patienten ist vorprogrammiert und es besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko. In den folgenden Phasen der Gewichtsreduzierung ist sie jedoch unbedingt erforderlich, um dauerhafte Erfolge zu erzielen.

Wie wir also gesehen haben, ist es grundlegend, die eigenen Gewohnheiten zu verändern, wenn man die Fettleibigkeit überwinden will. Das ist eine komplexe Aufgabe, doch es gibt viele Experten im Gesundheitswesen, die uns dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen und uns wieder wohlzufühlen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.