Selbstverletzendes Verhalten: 5 subtile Erscheinungsformen

Wir sind uns oft gar nicht darüber bewusst, dass wir uns mit bestimmten Verhaltensweisen selbst verletzen. Diese können sehr subtil sein, jedoch auch langfristige Folgen haben.
Selbstverletzendes Verhalten: 5 subtile Erscheinungsformen
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Selbstverletzendes Verhalten kann sehr subtile Erscheinungsformen annehmen und genau darin liegt die größte Gefahr. Da es sich nicht um ungewöhnliche oder außergewöhnliche Phänomene handelt, bist du dir selbst oft nicht darüber bewusst. Doch dein Wohlbefinden leidet trotzdem! 

Selbstverletzungen sind in vielen Fällen offensichtlich: Auch wenn du nicht sofort eine Lösung suchst oder findest, weißt du, dass ein Problem vorliegt. Doch wenn es sich um sehr subtile Verletzungen handelt, bleiben diese oft unerkannt. 

“Zu viele Menschen überschätzen, was sie nicht sind, und unterschätzen, was sie sind.”

Diese subtilen Arten, sich selbst zu verletzen, haben mit Verhaltensweisen zu tun, die als positiv oder “normal” gelten, auch wenn sie es nicht sind. Sie werden zum Teil sogar als Tugenden betrachtet. Wenn du neugierig geworden bist, lies weiter, denn wir erklären dir heute fünf dieser subtilen Erscheinungsformen der Selbstverletzung.

1. Selbstverletzendes Verhalten: Du gibst immer dir selbst die Schuld!

Selbstverletzendes Verhalten: Du gibst immer dir selbst die Schuld!

Ständige Schuldgefühle schaden dir und verletzen dein Selbstwertgefühl. Du bist vielleicht zu hart mit dir selbst, obwohl es dafür keine offensichtlichen Gründe gibt. Manche Menschen werden so erzogen, dass sie sich ständig schuldig fühlen und ihr moralisches Gewissen gegen sich selbst wenden. 

Doch niemand ist perfekt und dies ist auch nicht wünschenswert. Sich selbst ungerechtfertigterweise zu beschuldigen ist mit Selbstbestrafung gleichzustellen. Dies führt zum Gefühl der Hilflosigkeit und zur Selbsttäuschung. Es ist besser, Verantwortung zu übernehmen, als ständig die Schuld anderer zu tragen.

2. Du entscheidest dich gegen dich selbst

Dieses selbstverletzende Verhalten ist sehr verbreitet. Ein Beispiel dafür ist, wenn du dich dafür entscheidest, weiterhin einen miesen Job auszuhalten, anstatt aktiv zu werden und dir einen anderen zu suchen. Oder du schweigst bei Ungerechtigkeiten oder Beleidigungen, die dich dann belasten. 

All diese kleinen und großen Entscheidungen gegen dich selbst können als Vernachlässigung bezeichnet werden. Du solltest mit dieser subtilen Art, dich selbst zu verletzen, aufhören! Entscheide dich für dich und für Dinge, die dein Wohlbefinden fördern.

3. Du vermeidest Dinge, die dir guttun

Auch hier geht es um Schuldgefühle und Entscheidungen gegen dich selbst. Du weißt vielleicht, was gut für dich ist, setzt dich jedoch nicht dafür ein. Mögliche Gründe dafür sind, dass du deine Komfortzone verlassen musst, oder dass du dich gerne in der Opferrolle siehst. Vielleicht glaubst du auch, dass du es dir nicht verdient hast und fühlst dich nicht würdig.

Du weißt zum Beispiel, dass du eine Pause oder Zeit für dich selbst brauchen würdest. Trotzdem nimmst du dir diese Zeit nicht. Wenn du erkennst, was dir guttut, dann sollte das fast eine moralische Verpflichtung für dich sein, es zu tun oder zu genießen!

4. Selbstverletzendes Verhalten: Du kannst nicht nein sagen!

Selbstverletzendes Verhalten einer Frau

Auch damit verletzt du dich selbst. Nicht nein sagen können, hat nichts mit Freundlichkeit oder Empathie zu tun. Du kannst zwar schüchtern sein, doch hinter diesem Verhalten versteckt sich auch die Unfähigkeit, deine eigene Meinung zu vertreten und der Glaube, dass deine Wünsche nicht berücksichtigt werden. 

Sanftmut oder Flexibilität sind sinnvoll, wenn du damit helfen kannst, gemeinsame Ziele zu erreichen. Wenn du dich jedoch damit selbst abwertest, schadest du nicht nur dir , sondern auch anderen. Du musst lernen, Grenzen zu setzen, um gesunde Beziehungen pflegen zu können. 

5. Du kümmerst dich nicht um dich selbst

Wenn du zu den Menschen gehörst, die nie Zeit für eine ärztliche Untersuchung haben, Urlaub für nicht so wichtig halten oder sich einfach keine Zeit für sich selbst nehmen, schadest du dir nur. Wenn du dich selbst immer nur an die letzte Stelle setzt, hilft das weder dir, noch anderen. 

Dein Geist, dein Körper und deine Emotionen sollten immer deine Aufmerksamkeit und Fürsorge erhalten. Es gibt keinen triftigen Grund, sich nicht die Zeit zu nehmen und danach zu streben, in all diesen Aspekten besser zu werden.

Subtile Arten, sich selbst zu verletzen, haben oft katastrophale Langzeitfolgen. Mit dieser Einstellung schadest du dir, was mit der Zeit offensichtlich wird. Du solltest danach streben, dein Wohlbefinden zu fördern und innerlich zu wachsen.


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  • Guillamón, B. R. G., & Palomero, B. S. (2020). Caer sin hacerse daño. Nuestro tiempo, (707), 82-85.

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