Metabolischer Stress: Merkmale und Ursachen

Was ist metabolischer Stress? Warum entsteht er und welche Ursachen hat er? Wie hängt er mit körperlicher Aktivität und Muskelmasse zusammen? Lies einfach weiter, um Antwort auf diese und weitere Fragen zu erhalten!
Metabolischer Stress: Merkmale und Ursachen

Letzte Aktualisierung: 10. Juni 2021

Weißt du, was metabolischer Stress ist? Denkst du dabei auch an körperliche Aktivität? Dieses Konzept beschreibt einen organischen Prozess, der mit einem Faktor zusammenhängt, welcher es dem Menschen ermöglicht, Muskelmasse aufzubauen (das Muskelwachstum anzuregen). Infolgedessen handelt es sich also um einen Prozess, der zu einer Muskelhypertrophie führt.

Muskelhypertrophie ist Muskelwachstum. Mit anderen Worten, eine Zunahme der Muskelgröße oder der Anzahl der Myofibrillen (von Aktin- und Myosinfilamenten gebildet), die den Muskel bilden, oder beidem. Aber was solltest du sonst noch über metabolischen Stress wissen? Warum tritt er auf? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Reicht metabolischer Stress aus, um die Muskelmasse zu erhöhen? Gibt es andere Verfahren, auf die man zurückgreifen kann?

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-Michael McIntyre-

Metabolischer Stress - Frau beim Gewicht heben

Metabolischer Stress und Muskelhypertrophie

Wie wir bereits eingangs erklärt haben, ist metabolischer Stress ein organischer Prozess, der die Muskelhypertrophie begünstigt. Man könnte sagen, dass Hypertrophie das ist, wonach Bodybuilder oder Menschen streben, die daran arbeiten, ihre Muskelmasse zu erhöhen. Grundsätzlich können sie diesen Effekt durch Folgendes erzielen:

Mechanischer Stress führt zu Muskelschäden und Entzündungsreaktionen, die die Freisetzung von Muskelwachstumsfaktoren fördern. Infolgedessen vergrößert sich der Muskel.

Darüber hinaus kann ein Sportler durch metabolischen Stress den maximalen Zuwachs an Muskelmasse erreichen, ohne mechanische Spannung zu verlieren, zumindest gemäß einiger Studien.

Wie entsteht metabolischer Stress?

Metabolischer Stress tritt auf, wenn du die Arbeitsbelastung eines Muskels oder einer bestimmten Muskelgruppe erhöhst. Er bewirkt einen progressiven Anstieg des Muskelwachstums.

Metabolischer Stress auf chemischer Ebene

Wenn du einen Muskel belastest, beginnt ein Prozess, der als anaerobe Glykolyse bezeichnet wird. Hierbei wird Adenosintriphosphat (ATP) produziert. Das ist die Energie, die für das Training benötigt wird. Dieser Prozess ermöglicht es dem Sportler, die notwendige Energie für die Muskelkontraktionen aus Glukosemolekülen in einem Mangelzustand oder während unzureichender Sauerstoffversorgung zu gewinnen.

Warum passiert all das? Der Grund hierfür ist der, dass die Geschwindigkeit, mit der ein Sportler diese Energie benötigt, größer ist als die Geschwindigkeit, mit der Glukose mit Sauerstoff oxidiert. Es handelt sich also um einen grundsätzlich anaeroben Prozess.

Metabolischer Stress und die Akkumulation von Metaboliten

Insbesondere der metabolische Stress, über den man im Kontext des Trainings spricht, ist die Folge einer Ansammlung von Metaboliten. Dies sind Verbindungen, die durch den Abbau von Nährstoffen entstehen.

Ihre Funktion besteht darin, dem Körper die Energie zuzuführen, die er benötigt, insbesondere beim Ausdauertraining. All dies führt dann zu der erwünschten Muskelhypertrophie.

Laktat ist der Hauptmetabolit, der sich durch den Prozess des metabolischen Stresses ansammelt. Es ist ein Glukose-Metabolit, der von Körpergeweben bei unzureichender Sauerstoffversorgung produziert wird. Weitere Metaboliten, die in diesem Prozess beteiligt sind, sind unter anderem Phosphat-, Wasserstoff- und Glukose-Metaboliten (anaerobe Glykolyse).

Konsequenzen

Was passiert also, wenn sich diese Produkte im Körper ansammeln? Nun, laut einer Studie von Takarada et al. aus dem Jahr 2000 könnte dies die Sekretion mehrerer anaboler Hormone erhöhen. Hierbei handelt es sich um Testosteron, Somatotropin oder Wachstumshormone (STH oder GH) und Insulin.

Laut einer Studie von Ebbeling et al. aus dem Jahr 1989 kann eine Zunahme von Abfallprodukten zusammen mit einem Mangel an Energiesubstraten (ATP) zu Muskelschäden führen.

Die Bedeutung der Wiederholungen

Wiederholungen sind eine der wiederkehrenden Praktiken von Sportlern während ihrer Trainingseinheiten, insbesondere von Bodybuildern. Außerdem ist ihr Trainingsniveau ziemlich intensiv. Aber möglicherweise fragst du dich jetzt, was passiert, wenn Menschen so intensiv trainieren. Nun, der Sauerstoffbedarf übersteigt die verfügbare Sauerstoffmenge.

Tatsächlich glauben einige Menschen, dass eine Hypoxie, ein Sauerstoffmangel in bestimmten Muskelzellen, ein Schlüsselfaktor ist, der erklärt, warum bestimmte Wiederholungsintervalle von Übungen zu erhöhtem Muskelwachstum oder Muskelhypertrophie führen.

Wenn du die Ansammlung von Metaboliten zusammen mit der anabolen Reaktion darauf erhöhen möchtest, ist es daher wichtig, während des Trainings Wiederholungen durchzuführen und die Pausen (auf wenige Minuten) zu reduzieren. Infolgedessen steigert sich auch die dadurch erzielte Hypertrophie.

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Abschließende Gedanken

Wie du siehst, geht es beim Aufbau von Muskelmasse oder der Muskelhypertrophie nicht nur um metabolischen Stress, sondern auch um andere Prozesse. Dazu gehören unter anderem die gezielte Anspannung der Muskulatur und das bewusste Herbeiführen von Muskelschäden, welche intensiv genug sind, um in der Folge das Muskelwachstum zu stimulieren.

Metabolischer Stress ist ein organischer Prozess, der zum Teil erklären würde, warum die Muskelmasse zunimmt. Eben hast du ein wenig mehr darüber erfahren, wie dieser Prozess funktioniert. Wenn du auf die gesündeste und effektivste Weise trainieren möchtest, solltest du dich am besten an einen Fachmann wenden, der sich auf dieses Thema spezialisiert hat.


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  • Ebbeling CB, Clarkson PM. Exercise-induced muscle damage and adaptation. Sports medicine (Auckland, NZ). 1989 Apr;7(4):207-34. PubMed PMID: 2657962. Epub 1989/04/01. Eng.
  • Takarada Y, Nakamura Y, Aruga S, Onda T, Miyazaki S, Ishii N. (2000). Rapid increase in plasma growth hormone after low-intensity resistance exercise with vascular occlusion. Journal of applied physiology (Bethesda, Md: 1985). Jan;88(1): 61-5. PubMed PMID: 10642363. Epub 2000/01/21. Eng.

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