Du darfst nicht zulassen, dass negative Erfahrungen dein Leben bestimmen

Du darfst nicht zulassen, dass negative Erfahrungen dein Leben bestimmen
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 24. April 2023

Unser Leben besteht aus Erfahrungen, die aufeinander folgen, die wir leben, teilen und fühlen, unabhängig davon, ob sie positiv oder negativ sind. Doch negative Erfahrungen hinterlassen tiefere Spuren. Denn unser natürliches Wohlbefinden, unsere glücklichste Zeit im Leben, wird durch positive Ereignisse definiert. In diesen Phasen unseres Lebens sind wir uns der Zeit und unserer eigenen Existenz kaum bewusst.

Ich fange erst an, die Dinge schätzen zu lernen, wenn die ganze Welt gegen mich ist.

Negative Erfahrungen sind in unserem Leben notwendig, weil sie uns den richtigen Weg aufzeigen, wir lernen, bessere Entscheidungen zu treffen, durch sie erkennen, was wir wollen und was nicht.

Letztendlich helfen uns alle Erfahrungen, vor allem negative Erlebnisse, dabei, bessere Menschen zu werden. Aber was passiert, wenn das nicht der Fall ist? Was geschieht, wenn diese Erfahrungen unser Leben bestimmen?

Frau in stuermischem Meer

Wenn negative Erfahrungen die Kontrolle über dich haben

Sicherlich kommt es dir bekannt vor, dass negative Erfahrungen deine Gedanken- und Gefühlswelt nachhaltig beeinflussen, anstatt dein Leben zu verbessern. Was ist aber damit gemeint? Das soll heißen, dass sie dich im wahrsten Sinne des Wortes kontrollieren.

Stelle dir beispielsweise die folgenden Situationen vor. Bestimmt hast du schon ein paar von ihnen erlebt:

  • Wenn dich jemand in der Öffentlichkeit wegen einem von dir gemachten Kommentar vorführt, vermeidest du es, zu sagen, was du denkst, damit so etwas nicht noch einmal geschieht.
  • Wenn dich dein Partner für das Ende eurer Beziehung verantwortlich macht, bist du in deiner nächsten Beziehung vielleicht sehr vorsichtig und unterwürfig.
  • Du versuchst immer, genau so zu denken, wie die anderen, damit dich deine Mitmenschen nicht verurteilen und dich akzeptieren.

Diese und viele andere Situationen erzeugen bei uns den ganz natürlichen Gedanken, gefallen und Schmerz vermeiden zu wollen, welcher mit jeder negativen Erfahrung Hand in Hand geht.

Aber manchmal ist diese Angst davor, sich in einer unerwarteten Situation, die uns schmerzt, wehrlos zu fühlen, dafür verantwortlich, dass wir uns eine Maske aufsetzen, hinter der wir etwas zu verstecken versuchen, was wir nicht lösen können.

Masken, mit denen wir vorgeben, jemand zu sein, der wir in Wahrheit nicht sind. Anstatt uns dabei zu helfen, unseren Problemen die Stirn zu bieten, haben sie zur Folge, dass die durch den Schmerz verursachte Wunde nur noch größer wird.

Heute wähle ich die Maske der Glücksgefühle, hinter der sich die Trauer meiner Seele versteckt.

Ich habe in meinem Leben die Zügel in der Hand

Auch wenn uns negative Erfahrungen wehtun und uns auf eine intensivere Art und Weise beschäftigen, sollten wir dennoch vermeiden, dass sie unser Leben kontrollieren und bestimmen.

Nur wir selbst können entscheiden, wie wir unser Leben führen, wie wir handeln, wie wir denken. Erfahrungen sollten uns weiterbringen, das Beste aus uns herausholen, aber uns niemals zurückwerfen. Und genau aus diesem Grund dürfen sie nicht unser Unglück definieren.

Wie sollen wir also negative Erfahrungen angehen?

  • Du darfst dich niemals selbst kleinmachen, noch dir die Schuld für etwas geben, wofür du gar nichts kannst. Was passiert ist, ist passiert. Jetzt solltest du dich voller Sicherheit und Optimismus auf die Gegenwart konzentrieren.
  • Lass nicht zu, dass deine Gefühle die Oberhand gewinnen und dich in eine tiefe Traurigkeit stürzen, aus der du nur schwierig wieder herauskommt. Fühle sie, aber erlaube ihnen nicht, dass sie dich wie ein Tsunami zerstören. Mach ihnen eine Kampfansage – “Es reicht jetzt!”  – und sieh wieder nach vorn.
  • Verdränge deine Gedanken, weil sie sich sonst einnisten und sich immer wieder dasselbe Bild in deinem Kopf abspielt, was dazu führt, dass du im Bezug auf eine bestimmte Situation verwirrt und wie erstarrt bist. Setze deinen Gedanken Grenzen und beginne, sie zu bewältigen.
  • Entscheide ganz bewusst über dein Leben. Sei du derjenige, der beschließt, wie er es leben will und weiche jeder negativen Erfahrung aus, die dich dazu verdonnert, deinen Weg neu zu finden.

Es stimmt, dass negative Erfahrungen Unsicherheit, Zweifel, Unwohlsein und Traurigkeit mit sich bringen. Doch all das kann überwunden werden und es liegt nur in deiner Hand, das zu tun.

Starke Frau

Wenn du aus dieser Situation ein Ausweg finden willst, musst du anfangen, gegen diese Gefühle anzukämpfen, die dich in deinem Handeln einschränken. Vermeide verwirrende Gedanken, die nichts weiter machen, als dich zu paralysieren und konzentriere dich ganz bewusst darauf, was du willst.

Nur du entscheidest. Erlaube negativen Erfahrungen nicht, die Kontrolle über dein Leben zu haben.

Niemand sagt, dass du diese Unsicherheit nicht empfinden sollst – akzeptiere, lebe und fühle sie. Aber sie darf dich auf gar keinen Fall kontrollieren.

Sieh negative Erfahrungen als Situationen an, aus denen du etwas lernen kannst. Alles Negative hat auch etwas Gutes, doch nur du kannst das entdecken, nur du kannst dich dazu entschließen, es auszuleben.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.