Die Wissenschaft bestätigt: Es gibt kein "Schwulen-Gen"!
Die Frage, ob es ein “Schwulen-Gen” gibt, bildete in den letzten Jahren eines der faszinierendsten Themen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die Forschung hat rund um diese Thematik viele unterschiedliche Ergebnisse erzielt.
Alles begann mit einer Studie aus dem Jahr 1993 mit einer Gruppe von 40 LGBT-Geschwisterpaaren. Darin wurde festgestellt, dass mehr als die Hälfte der analysierten Paare ähnliche Merkmale in einem ihrer Chromosomen aufwiesen.
Deshalb wagten Wissenschaftler damals zu behaupten, dass es ein Gen gibt, das die sexuelle Identität von Menschen bestimmt. Wir konnten diese Meinung deshalb immer wieder in Medien oder Debatten hören.
Diese Information führte jedoch nicht zu einer Klärung dieses Themas, sondern erzeugte nur weitere Bedenken. Deshalb beschlossen Wissenschaftler 2019, die umfangreichste Studie zu diesem Thema mit der genetischen Analyse von homosexuellen Menschen durchzuführen.
Was die neue Studie über das Schwulen-Gen verrät
Die Studie wurde von europäischen Spezialisten durchgeführt und an mehr als 400.000 Menschen, die in Großbritannien und den Vereinigten Staaten leben, durchgeführt. Zunächst fragten die Forscher die Teilnehmer nach homosexuellen Beziehungen. Bei einer positiven Antwort ließen sie die DNA analysieren.
In der Analysephase stellten die Wissenschaftler fest, dass es sich nicht um ein einzelnes “Schwulen-Gen” handelte. Sie konnten 5 verschiedene genetische Komponenten finden, die mit der sexuellen Orientierung zusammenhängen.
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Dennoch erklärten sie, dass es falsch ist die sexuelle Identität nur von diesen Faktoren abhängig zu machen. Die Zahlen zeigten, dass es sich bei diesen Komponenten um eine sehr kleine Zahl handelt, die nichts Endgültiges vorhersagen kann.
“Die fünf Gene machen zusammengenommen weniger als 1 % aus”, so die an der Analyse beteiligten Wissenschaftler.
Deshalb kamen sie zu dem Schluss, dass neben den Genen auch soziale und kulturelle Erfahrungen eine Rolle bei der Entscheidung eines Menschen spielen, homosexuell zu sein. Diese Tests allein liefern also kein schlüssiges Ergebnis, da Umweltfaktoren dabei nicht berücksichtigt wurden.
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Das aktuelle Panorama
Wie das bereits vorhandenen Wissen, ist auch diese Studie nicht endgültig, liefert aber neue Hinweise, die zukünftig zu neuen Erkenntnissen führen können. Es geht aus diesen Forschungen eindeutig hervor, dass die Genetik eine Rolle spielt, aber nicht den einzigen ausschlaggebenden Faktor darstellt.
Aus diesem Grund haben die Forscher selbst darauf hingewiesen, dass es notwendig ist, mit umfassenden Studien fortzufahren, um dieses Thema weiter zu entschlüsseln.
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- Copelli S. Genética [Internet]. Buenos Aires: Fundación de Historia Natural Félix de Azara; 2010 [citado 24 de agosto de 2021]