7 häufig gestellte Fragen zum Thema Angst

In unserer modernen Gesellschaft sind Ängste leider ein weitverbreitetes Übel. Wir beantworten die häufigsten Fragen zu diesem Thema.
7 häufig gestellte Fragen zum Thema Angst
Sharon Laura Capeluto

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sharon Laura Capeluto.

Letzte Aktualisierung: 13. März 2023

Wir alle haben verschiedenste Situationen erlebt, in denen wir Angst experimentierten: bei einer wichtigen Prüfung, einem Vorstellungsgespräch oder einer Präsentation vor vielen Menschen, bei der ersten Fahrt mit dem Auto oder in gefährlichen Situationen. Je nach Intensität und Dauer kann Angst adaptiv oder maladaptiv sein, das bedeutet, dass sie uns hilft oder schadet. Wir beantworten heute verschiedene Fragen zum Thema Angst, die immer wieder gestellt werden.

Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.

7 häufig gestellte Fragen zum Thema Angst

1. Was ist Angst?

Angst ist ein Warnsignal, das bei Gefahr oder bei einer Bedrohung entsteht. Es ist ein Abwehrmechanismus, der uns hilft, mit diesen Situationen besser umzugehen. Das Angstgefühl ermöglicht schnelle Reaktionen und versetzt uns in die Lage, je nach Bedarf anzugreifen, die Flucht zu ergreifen oder uns anzupassen.

Bei Angststörungen sind jedoch keine real existierenden Gefahren vorhanden, es handelt sich um eine übertriebene Reaktion, die im Alltag immer wieder auftreten kann und sehr belastend ist.

Frau macht sich Gedanken zum Thema Angst

2. Wie äußert sich Angst?

Ängste äußern sich bei jedem Menschen anders, doch wir können im Allgemeinen folgende Hauptsymptome beobachten:

  • Tachykardie
  • Schwitzen
  • Kopfschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Magenverstimmung
  • Nervosität
  • Sorgen
  • Katastrophendenken
  • Ungewissheit
  • Überwältigung

3. Wann ist Angst maladaptiv?

Um die Funktionalität (oder Dysfunktionalität) der Angst zu beurteilen, musst du verschiedene Fragen beantworten. Hilft dir deine Angst, besser mit der Situation umzugehen? Ist die Reaktion angemessen oder wirkt sie sich negativ auf deine Entscheidungen aus?

Stell dir Folgendes vor: Du gehst auf der Straße und plötzlich merkst du, dass eine fremde Person versucht, dein Handy zu stehlen. Du wirst nervös und fühlst dich ängstlich. Dein Nervensystem bereitet sich auf eine schnelle Reaktion vor: Du kannst fliehen, versuchen, den Dieb abzuwehren oder vielleicht bleibst du stillstehen und weißt nicht, was tun.

Die ersten beiden Reaktionen entsprechen der adaptiven Funktion, die letzte ist maladaptiv. Es handelt sich um eine Blockade, die kein angemessenes Handeln möglich macht.

4. Was ist eine Panikattacke?

Panikattacken sind in der Regel kurz und intensiv. Es handelt sich ebenfalls um eine Reaktion auf eine kritische, lebensbedrohliche Situation. Allerdings sind Panikattacken bei Angststörungen irrational, sie treten auch dann auf, wenn keine reale Gefahr oder Bedrohung besteht. Betroffene werden dadurch immer ängstlicher, denn sie wissen nie, wann die nächste Attacke auftritt.

Sie entwickeln schließlich Angst vor der Angst (Erwartungsangst) und dies beeinträchtigt ihre Lebensqualität signifikant. Wir empfehlen in diesem Fall dringend, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

5. Wann ist Angst problematisch?

Wenn deine Angstgefühle dein Alltagsleben bestimmen, deine Aktivitäten behindern und deine Entscheidungen beeinflussen, ist es an der Zeit, eine fachärztliche Untersuchung durchzuführen, denn du könntest an einer Angststörung leiden.

Das Klassifikationssystem für psychische Störungen DSM-5 beschreibt im Zusammenhang mit dem Thema Angst verschiedene Störungen: generalisierte Angststörung, Zwangsstörung, Agoraphobie, soziale Phobie…

6. Gibt es eine Lösung?

Die Antwort ist natürlich positiv. Angst ist ein Alarmsignal, auf das du hören solltest. Es sagt dir, dass etwas nicht stimmt und du etwas unternehmen musst, um das Problem zu lösen.

Bei der Behandlung von Angststörungen hat sich die kognitive Verhaltenstherapie bewährt, die von Psychoedukation und Hilfsmitteln wie Achtsamkeit begleitet wird. Du erreichst damit allmählich die Kontrolle über deinen Körper und deinen Geist und erhältst Werkzeuge mit auf den Weg, die dir im Alltag helfen.

Frau spricht mit Psychologe über das Thema Angst

7. Sind Medikamente notwendig?

Nach der fachärztlichen Diagnose bestimmt die Ärztin oder der Arzt, ob Arzneimittel erforderlich sind. Dies ist nicht immer nötig, oft reicht eine PsychotherapieEs kann jedoch auch eine kombinierte Intervention nötig sein, um Panikattacken oder Angstzustände besser kontrollieren zu können. Unter keinen Umständen solltest du dich für eine Selbstmedikation entscheiden, vertraue deiner Ärztin oder deinem Arzt.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • American Psychiatric Association (2014). DSM-5. Manual diagnóstico y estadístico de los trastornos mentales. Madrid: Panamericana.
  • Clark, D. A., & Beck, A. T. (2010). Cognitive Theory and Therapy of Anxiety and Depression: Convergence with Neurobiological Findings. Trends in Cognitive Science, 14, 418-424.
  • Goodwin, H., Yiend, J., & Hirsch, C. R. (2017, June 1). Generalized Anxiety Disorder, worry and attention to threat: A systematic review. Clinical Psychology Review. Elsevier Inc. https://doi.org/10.1016/j.cpr.2017.03.006

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.