Zen-Buddhismus: 3 Fragen zur Aktivierung der Resilienz

Resilienz ist die Fähigkeit, widrige Situationen zu überwinden. Wir laden dich ein, eine Übung aus dem Zen-Buddhismus zu praktizieren, um diese Fähigkeit zu stärken.
Zen-Buddhismus: 3 Fragen zur Aktivierung der Resilienz
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 28. November 2022

Resilienz ist viel mehr als nur ein Modewort. Wir sprechen über die Fähigkeit, die Widrigkeiten des Lebens zu überwinden und gestärkt daraus hervorzugehen. Manche Menschen sind darin geschult oder von Natur aus begnadigt, andere haben eine geringere psychische Widerstandskraft. Wir laden dich heute ein, dir drei Fragen aus dem Zen-Buddhismus zu stellen, die dir helfen, eine stärkere Resilienz zu entwickeln.

Diese Fragen fordern dich dazu auf, in schwierigen Zeiten nicht einfach aufzugehen und bei Fehlern nicht sofort das Handtuch zu schmeißen. Du kannst deine Resilienz aktivieren, um in stürmischen Zeiten das Gleichgewicht zu halten. Zen-Meister empfehlen, mit folgender Übung zu beginnen: Nimm dir einen Moment Zeit und gehe barfuß, um den Kontakt mit der Erde aufzunehmen und deine inneren Kräfte zu mobilisieren.

Während du barfuß gehst, stellst du dir drei Fragen, die deine Resilienz aktivieren. Zunächst mögen dir diese Fragen abstrakt erscheinen, doch wenn du dich auf das Hier und Jetzt konzentrierst, ergeben sie Sinn. Sie lauten: Wer bist du? Wo bist du? Was willst du? Wir erklären diese Übung anschließend etwas genauer.

“Diese innere Suche gleicht mehr dem Himmel als der Erde. Ein Vogel fliegt dahin, er hinterlässt keine Spuren am Himmel. Der Himmel wird ein Vakuum bleiben. Der Vogel ist geflogen, er hat keinerlei Fußspuren hinterlassen, kein Vogel kann seinen Spuren folgen. Der Himmel ist immer leer. Ein anderer Vogel, jeder Vogel, der fliegen muss, wird seinen eigenen Weg machen.”

Osho

Barfuß gehen aktiviert die Resilienz
Barfußlaufen hilft uns, mit uns selbst in Kontakt zu kommen.

1. Wer bist du?

Auf die erste Frage gibt es keine abschließende Antwort. Es geht vielmehr darum herauszufinden, wer diese Person ist, die hier und jetzt vor einer Schwierigkeit steht. Wie sieht diese Person aus? Was fällt an ihr auf? Was fehlt ihr? Und was braucht sie?

Suche keine intellektuelle Frage auf diese Antwort. Es geht nicht darum, eine Liste mit persönlichen Merkmalen zu erstellen. Spüre dich selbst, deine Essenz, so wie du dich in diesem Augenblick wahrnimmst. Es spielt keine Rolle, ob du früher anders warst oder ob du später anders sein wirst. Nur der gegenwärtige Augenblick zählt. Bist du verängstigt? Wütend? Unsicher? Erschöpft?

Der Zen-Buddhismus weist darauf hin, wie wichtig es ist, zu verstehen, dass wir nicht nur Individuen sind, sondern die Frucht einer Familie, einer Umgebung, einer Evolution und ganz allgemein des Universums. Denke daran, wenn du dir diese Frage stellst.

Die Antwort muss nicht klar definiert sein. Es reicht aus, das Wesentliche zu begreifen. Das ist ein notwendiger Ausgangspunkt für die Konzentration der Kräfte und damit für die Aktivierung der Resilienz.

2. Wo bist du? Stellst du dich in die Mitte des Sturms?

Die zweite Frage zur Aktivierung der Resilienz lautet: Wo bist du? Auch hier geht es nicht um eine rationale Antwort. Frage dich, ob du in diesem Augenblick hier bist. Und wenn nicht… wo bist du?

Auf welchem Weg wandern deine Gedanken und Gefühle? In schwierigen Zeiten denken wir vermehrt an die Vergangenheit, da wir Angst davor haben, dass sich unangenehme Ereignisse wiederholen. Oder wir reisen in die Zukunft, weil wir fürchten, dass etwas Schlimmes passieren könnte.

Du kannst deine Resilienz jedoch weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft aktivieren. Deine Gedankenausflüge werden von Angst dominiert, doch stattdessen solltest du dich auf die Gegenwart konzentrieren, die Schwierigkeiten in Chancen verwandeln kann. Nur so kannst du erkennen, welchen Weg du gehen musst.

Frau denkt über Resilienz nach
Um Resilienz zu kultivieren, ist es wichtig, darüber nachzudenken, wo wir stehen.

3. Was willst du? Das Licht am Horizont entdecken

Die dritte Frage zur Aktivierung der Resilienz hat mit deinen Wünschen zu tun: Was willst du? Das ist keine abstrakte Frage: Sie bezieht sich darauf, was du genau jetzt von Herzen erreichen willst. An diesem Punkt ist es essenziell, die Schritte mit einer tiefen Atmung zu begleiten. Atme langsam un dintensiv ein und aus.

Höre auf deinen Körper und achte auf die Botschaften, die er dir gibt. Wie äußert sich das Leid in deinem Körper? Spürst du Verspannungen oder Schmerzen? Warum? Du kannst deine Resilienz aktivieren, wenn du deine Lebensenergie darauf konzentrierst, Hindernisse mit Gelassenheit und Hoffnung zu überwinden. Diese Energie entsteht durch deine Sehnsucht oder wird von ihr aufgebraucht. Wie schaut es bei dir aus?

Der Zen-Buddhismus lehrt, dass es Zeit braucht, Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. Du musst diese Übung vielleicht öfter wiederholen, um deine inneren Kräfte zu aktivieren. Doch bereits nach dem ersten Mal wirst du dich stärker und gleichzeitig leichter fühlen. Überzeuge dich selbst davon!


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  • Ruiz Corbella, M., Bernal Guerrero, A., Gil Cantero, F., & Escámez Sánchez, J. (2012). Ser uno mismo: repensando la autonomía y la responsabilidad como coordenadas de la educación actual. Ser uno mismo: repensando la autonomía y la responsabilidad como coordenadas de la educación actual, 59-81.
  • Sánchez García, J. D., & Torres Beltrán, C. A. (2018). Experiencias cumbre, cuatro nobles verdades y resiliencia, una exploración desde la psicología.
  • Sellés, J. F. (2010). Quién es el hombre. Metafísica y persona, (4).

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