Die 7 Lehren des Weges des Kriegers

Die 7 Lehren des Weges des Kriegers
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 13. Dezember 2022

Die japanische Kultur ist sehr alt und man hat ihr immer großen Wert auf die Tugenden im Kampf gelegt. Ein japanischer Kämpfer muss, anders als in anderen Breiten, hohe Ideale vertreten, um als würdig zu gelten. Das Wort “Bushido” spricht genau davon und wird als der Weg des Kriegers übersetzt.

Dieser Weg des Kriegers oder Bushido beinhaltet eine Ethik, die die Samurai anwandten. Sie umfasst eine Reihe von Prinzipien, vor allem aber sieben Werte, die das Verhalten bestimmen sollten. Man sagt, dass Mitglieder der herrschenden Klasse schon früh darin unterrichtet wurden.

“Jeder kann in den harten Kampf eintreten und sterben. Der Bauer bedarf dafür großen Mutes, aber der Samurai trifft die Entscheidung gleichmütig. Für ihn ist es essenziell, zu wissen, wie und wann man leben muss, wie und wann man sterben muss.”

Prinz von Mito

Der Weg des Kriegers wird auch als Code des Samurai bezeichnet. In diesem vereinen sich Prinzipien des Buddhismus, des Konfuzianismus und anderer östlicher Philosophien. Er stellt immer noch einen wertvollen Leitfaden für das Leben dar. Dies sind die sieben Tugenden und Lehren, die er beschreibt.

1. Mut, eine unentbehrliche Tugend, um frei zu sein

Gemäß dem Weg des Kriegers kannst du nur frei sein, wenn du mutig bist. Es ist der Mut, der es einem ermöglicht, frei zu leben, ohne die Fesseln, die die Angst dir anlegt. Es braucht Mut, um zu handeln, vor allem, um große Dinge zu tun.

Samurai im Kampf

Mit Mut meint man hierbei keine blinde Verwegenheit. Wahrer Mut muss stets von Intelligenz und Stärke begleitet sein. Angst existiert, aber wir dürfen uns nicht von ihr überwältigen lassen. Stattdessen sollten wir sie durch Vorsicht und Respekt ersetzen. Nur so kann echter Mut entstehen.

2. Höflichkeit darf nie fehlen

Auf dem Weg des Kriegers sind mit Höflichkeit nicht einfach eine Reihe von freundlichen Gesten oder guten Manieren gemeint. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Tugend, die eng mit dem Respekt für andere verbunden ist, auch wenn es sich bei ihm um einen Feind handeln sollte.

Höflichkeit basiert vor allem auf der Rücksicht anderen Menschen gegenüber, unabhängig von den Umständen. Das bedeutet, nicht grausam zu sein und unnötige Demonstrationen von Macht oder Stärke abzulehnen. Es ist eine Tugend, die Charakter und innere Stärke zeigt.

3. Mitgefühl muss immer präsent sein

Die Stärke und die Kraft, die du in dir trägst, muss zum Wohl aller Menschen genutzt werden. Dies zeigt der Weg des Kriegers, der auch auf Solidarität aufbaut. Dies ist eine Eigenschaft, die die Kraft schmückt.

Mitgefühl ist nicht nur ein Gefühl, es muss auch in konkrete Handlungen umgesetzt werden. Wann immer du jemandem helfen kannst, solltest du es auch tun. Und wenn sich die Möglichkeit nicht ergibt, jemandem zu helfen, muss man in die Welt hinausgehen und gezielt nach solch einer Möglichkeit suchen.

4. Gerechtigkeit geht immer vor

Der Weg des Kriegers besagt, dass Gerechtigkeit nicht halbherzig betrieben werden kann. Nach dieser uralten Weisheit gehen wir in dem, was wir als Recht oder Unrecht definieren, davon aus, was wir als Wahrheit verstehen. Das Rechte wird belohnt werden und das Unrechte bestraft.

Fair zu sein heißt, immer recht zu handeln. Unser Verhalten sollte dabei nicht davon abhängen, was andere sagen, sondern nur von uns selbst. Jeder weiß tief in seinem Herzen, was recht ist und was nicht. Man soll nur dem Licht folgen, das von einem selbst ausgeht.

Samurai bei Sonnenaufgang

5. Loyalität wohnt in starken und edlen Geistern

Was jemand tut oder sagt, ist ein Teil seines Charakters. Deshalb sind die Konsequenzen auch immer unsere eigenen. Es gilt daher, Verantwortung zu verinnerlichen, bevor man handelt oder etwas zum Ausdruck bringt.

Loyalität bedeutet vor allem Loyalität sich selbst gegenüber. Die Fähigkeit, konsistent oder kohärent zu sein. Insofern ist es auch eine Verpflichtung, auf Taten und Worte zu reagieren. Loyalität wohnt nur in den Stärksten und Edelsten.

6. Das Wort und die Aufrichtigkeit

Für den Samurai hat das Wort einen immensen Wert. Man spricht nicht einfach, nur um zu sprechen. Deshalb sind im Weg des Kriegers die Worte den Taten auch gleichgestellt. Wenn etwas gesagt wird, wird es so wahrgenommen, als hätte man es schon gemacht.

In dieser Philosophie wird der Wert eines Versprechens eliminiert. Versprechen sind hier nicht notwendig. Es genügt, zu sagen, dass etwas unternommen wird, damit das Gegenüber weiß, dass es getan wird. Das ist nur möglich unter diejenigen, die völlig ehrlich zu sich selbst und zu anderen sind.

7. Die Ehre erhebt den Menschen

Laut dem Weg des Kriegers ist die größte aller Tugenden die Ehre. Ehrbar zu sein heißt, mit Rechtschaffenheit zu handeln, unabhängig von den Umständen. Erfülle deine Pflicht und halte dich an die Werte, ohne zu berücksichtigen, ob diese von anderen vertreten werden oder nicht.

Krieger und Herbstlaub

Ehre ist mit dem Respekt für sich selbst verbunden. Dieser beinhaltet, nicht in unmoralisches oder verabscheuungswürdiges Verhalten zu verfallen. Ehre ist in dieser Philosophie so wichtig, dass der Samurai, der den einzigen Weg verlierst, Wiedergutmachung nur dadurch erlangen kann, dass er sich das Leben nimmt.

Das Interessanteste am Weg des Kriegers ist, dass die Werte, die dieser ethische Kodex beschreibt, noch immer Gültigkeit haben, obwohl er so alt ist. Die Welt würde ganz anders aussehen, wenn wir in jedem Konflikt oder bei jeder Konfrontation diese wertvollen Prinzipien der Samurai anwenden würden.


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  • Goetz, J. L., Keltner, D., & Simon-Thomas, E. (2010). Compassion: an evolutionary analysis and empirical review. Psychological bulletin136(3), 351.

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