9 berühmte Psychologen

9 berühmte Psychologen
Sara Clemente

Geschrieben und geprüft von der Psychologin und Journalistin Sara Clemente.

Letzte Aktualisierung: 17. Januar 2023

Sie sind die Begründer der großen psychologischen Schulen der Moderne. Denker, die grundlegende Beiträge zur Wissenschaft geleistet haben und die eine wichtige Rolle für das Verständnis des menschlichen Denkens und Handelns gespielt haben. Wir sprechen über die bekanntesten Gesichter in der Geschichte der Psychologie. Hier stellen wir neun dieser herausragenden Köpfe vor.

Sie sind Wissenschaftler, die Meilensteine in der Psychologie markiert haben. Wir vollziehen ihre Gedankengänge immer wieder nach, studieren ihre Theorien und wenden sie im klinischen Bereich an. Hier nun ein paar Momentaufnahmen aus den Karrieren der berühmtesten Psychologen und ihre wichtigsten Beiträge zur Wissenschaft.

Wilhelm Wundt (1832-1920)

Dieser Physiologe, Psychologe und Philosoph hat 1879 in Leipzig (Deutschland) das erste Labor für experimentelle Psychologie eingerichtet. Er ist berühmt geworden, da sein Laboratorium den Beginn einer neuen Periode der Psychologie markiert hat: den der wissenschaftlichen Psychologie.

Wundt war der Architekt des Strukturalismus. Er beschäftigte sich damit, die Philosophie aus der Psychologie zu verbannen, weil er glaubte, dass sie sich darauf konzentrieren sollte, messbare Variable und die Struktur des Geistes zu erforschen. Sein Ziel war es, mentale Prozesse zu bewerten und Empfindungen, Ideen, Aufmerksamkeit und Emotionen zu untersuchen.

Berühmte Psychologen um Wundt

William James (1842-1910)

Im Gegensatz zu Wundts Verständnis von Psychologie entwickelte William James in den Vereinigten Staaten den Funktionalismus. Dieser Philosoph wies darauf hin, wie wichtig es sei, die Funktionen des Geistes zu kennen, die es ihm erlauben, sich an seine Umgebung anzupassen.

William James vertiefte sich in die Intelligenz, was zur Entstehung der Psychometrie als Wissenschaft führte. Er forschte am Einsatz von Tests zur Vermessung des menschlichen Geistes.

Ivan Pawlow (1849-1936)

Pawlow war ein experimenteller Physiologe, der stark von der russischen Reflexologie beeinflusst war, einem klaren Vorläufer des Behaviorismus. Ohne Zweifel gilt er heute als einer der berühmtesten Psychologen der Welt. Er verteidigte eine objektive und streng experimentelle Methodik. Er vernachlässigte allerdings die Gedankengänge selbst, da sie, wie es auch die Ansicht von Wundt war, für ihn nicht messbar waren.

Viele betrachten ihn als den Vater der klassischen Konditionierung wegen seiner Forschung über das Verdauungssystem der Tiere, insbesondere des Hundes. Seine Entdeckungen führten ihn dazu, das Gesetz der zeitlichen Kontiguität oder des bedingten Reflexes zu erkennen.

Sigmund Freud (1856-1939)

Dieser österreichische Arzt und Neurologe gilt als einer der größten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Er ist nicht nur der Vater der Psychoanalyse, sondern setzte mit seiner Theorie des Unbewussten auch einen der wichtigsten Meilensteine in der Psychologie.

Freud war der erste Wissenschaftler, der von emotionalen Traumata, sexuellen Entwicklungsphasen, mentalen Konflikten, der dunklen Triade und der Bedeutung von Träumen sprach. Er schuf mit seinem revolutionären Ansatz, den Geist und die Persönlichkeit zu studieren, völlig neue Welten in der Wissenschaft.

Jean Piaget (1896-1980)

Während in den 30er Jahren der Behaviorismus die Psychologie völlig beherrschte, konzentrierten sich zwei Schulen auf die Entwicklungs- bzw. Evolutionspsychologie. Eine von ihnen – die sogenannte Genfer Schule – nannte Jean Piaget als ihren bekanntesten Vertreter.

Sein Hauptziel war es, die Wissensentwicklung zu analysieren und eine allgemeine Theorie darüber aufzustellen. Er erschuf dann die genetische Epistemologie, die Wissenschaft der Wissensentwicklung. Piaget wurde auch wegen seiner Beiträge zur kindlichen Entwicklung einer der berühmtesten Psychologen.

Jean Piaget

Carl Rogers (1902-1987)

Zusammen mit Maslow war Carl Rogers einer der führenden Vertreter der humanistischen Psychologie. Im Gegensatz zu den Psychoanalytikern vertrat Rogers eine positive Sicht auf Menschen. In der Tat hielt er an der Idee fest, dass Menschen von Natur aus gut seien. Daher sollten sie nicht durch Abwehrmechanismen kontrolliert werden, sondern frei sein, sie selbst zu sein.

Er entwarf eine personenbezogene bzw. nicht-direktive Therapie. Diese basierte auf der latenten und manifesten Kapazität, die in allen Menschen vorhanden ist und die es ihnen ermöglicht, ihre eigenen Probleme zu lösen. Aber die Menschen brauchen einen spezifischen Kontext, in dem sie persönliche Zufriedenheit sowie vollständige und umfassende Funktionsweise erreichen können.

“Je mehr ich eine Beziehung frei von Urteil und Bewertung halten kann, desto mehr wird sie dem anderen ermöglichen, jenen Punkt zu erreichen, an dem er erkennt, dass der Bereich von Bewertung und Verantwortung in ihm selbst liegt.”

Carl Rogers

Burrhus Frederic Skinner (1904-1990)

Skinner gilt als der Hauptvertreter des Behaviorismus und war stark beeinflusst von Pawlow. Er stellte die Existenz zweier Arten erlernter Antworten fest, konzentrierte sich jedoch auf die Operanten. Dafür schuf er ein experimentelles Modell, eine bahnbrechende Arbeit in der Psychologie, die er die operante Konditionierungskammer nannte.

Im Gegensatz zur Psychoanalyse konzentrierte er sich auf den Mechanismus der Verstärkung des Verhaltens; er ließ das Unbewusste beiseite. Er glaubte, dass die Konsequenzen unserer Handlungen Verhaltensweisen verstärken oder verringern können.

Abraham Maslow (1908-1970)

Maslow erhielt umfangreiche Schulungen, die ihm ein umfassendes Verständnis des Menschen ermöglichten. Er beschäftigte sich mir Thorndikes Verhaltens- und Gestaltprinzipen, forschte in der Anthropologie und interessierte sich für Fromms, Horneys und Adlers Konzepte zur Psychoanalyse.

Diese Vielfalt erlaubte es ihm, einer der Begründer und Schlüsselfiguren der humanistischen Psychologie zu werden. Darüber hinaus ist er bekannt für seine Bedürfnishierarchie, basierend auf der Idee, dass Menschen sich selbst verwirklichen, indem sie eine Reihe von Bedürfnissen erfüllen, die wiederum nach ihrer Dringlichkeit geordnet sind.

Abraham Maslow

Albert Bandura (1925 -)

Im Alter von 92 Jahren kann sich dieser kanadische Psychologe rühmen, sowohl die Bedeutung von Kognition in Bezug auf das Verhalten erfasst als auch seine Theorie des sozialen Lernens verfasst zu haben. Bandura hat ein Konzept entwickelt, nach dem Menschen, Situationen und Verhaltensweisen voneinander abhängig sind. Es bedeutete einen wesentlichen Fortschritt für kognitive Forschungen.

Darüber hinaus war sein Beitrag zur sozialkognitiven Lerntheorie ein echter Durchbruch in der Persönlichkeitsforschung. Er geht davon aus, dass Menschen proaktiv seien; sie organisieren und interpretieren die Realität und sich selbst.

Zu guter Letzt, wer die 10. Person auf unserer Liste über berühmte Psychologen ist, liegt ganz bei dir! Was glaubst du, wer für seine Beiträge und die Auswirkungen seiner Arbeiten auf diese Liste gehört? Kurt Lewin? Lew Wygotski? Erich Fromm?


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.