18% mehr depressive Menschen weltweit - Wieso werden wir immer trauriger?

18% mehr depressive Menschen weltweit - Wieso werden wir immer trauriger?

Letzte Aktualisierung: 03. August 2017

Laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Anzahl der an einer Depression erkrankten Menschen weltweit erneut angestiegen. Das sind besorgniserregende Erkenntnisse. Wir alle waren schon einmal wegen irgendetwas traurig, zum Beispiel wegen des Verlustes eines geliebten Menschen, einem Beziehungsbruch, weil wir arbeitslos geworden sind, usw. Doch wenn eine derartige Traurigkeit zu lange anhält und es nichts zu geben scheint, das uns Linderung verschafft, können wir leicht in einen depressiven Zustand verfallen.

In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der an einer Depression erkrankten Personen dramatisch angestiegen. Mehr Frauen als Männer sind von einer Depression betroffen und diese Krankheit ist zu einem Problem der öffentlichen Gesundheit geworden. Rund 350 Millionen Menschen auf der ganzen Welt leiden an einer Depression.

„Noble Taten und warme Bäder sind die besten Heilmittel gegen eine Depression.“

Dodie Smith

Trotz der hohen Prävalenz und der vielfältigen Strategien, die Anwendung fanden, um über ihre Folgen aufzuklären, weiß ein Großteil der Bevölkerung doch kaum etwas über sie. Andererseits ist es auch so, dass viele Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, das nicht akzeptieren wollen und daher Schwierigkeiten damit haben, angemessene Hilfe zu erhalten und sie in den Griff zu bekommen.

Diese Krankheit ist so weit verbreitet, dass sie als zweithäufigste Krankheit weltweit angesehen wird, die uns Menschen in unserem Alltag behindert. Das bezieht sich sowohl auf unsere individuellen Fähigkeiten als auch auf die Arbeitsstunden, die ein Betroffener wegen der Depression nicht leisten kann. Darüber hinaus ist sie mit schuld daran, dass jährlich 800.000 Menschen Suizid begehen.

Wieso es immer mehr Menschen gibt, die an einer Depression erkranken

Es kommt häufig vor, dass depressive Menschen nicht anerkennen, dass sie erkrankt sind. Manchmal wird es bewusst vermieden, einen Experten zu Rate zu ziehen, um die Depression frühzeitig zu diagnostizieren. Es gibt angemessene Behandlungen, aber viele Betroffene kommen niemals in ihren Genuss. Einer der Gründe, wieso es immer mehr an einer Depression erkrankte Menschen gibt, ist sicher die mangelnde Effizienz des Gesundheitswesens. Ein anderer ist das Stigma, dass der psychischen Erkrankung zugeschrieben wird, und das soeben beschriebene Meideverhalten verstärkt.

Andererseits ist die Ungewissheit zu einem Problem der modernen Kulturen geworden. Wir leben in einer sehr schnelllebigen Gesellschaft. Was gestern noch Realität war, kann heute schon nicht mehr aktuell sein. Diese Ungewissheit macht uns unsicher, führt dazu, dass sich mittelfristig Pläne ändern und wir auf lange Sicht Angst davor bekommen, Teil einer unvorhersehbaren Welt zu werden.

Gleichzeitig sind aber die Erfolgsaussichten immer schlechter geworden. Früher reichte es noch aus, ein Durchschnittsbürger zu sein und nach und nach seine Ziele zu erreichen. Heute müssen wir tausende Anforderungen erfüllen, um Erfolg zu haben. Heutzutage sind wir augenscheinlich freier und autonomer, doch im Grunde genommen wird es immer schwieriger, der „ideale Bürger“ zu sein.

Wie können wir herausfinden, ob wir unter einer Depression leiden?

Melancholie, Traurigkeit, Angst und Frustration sind Gemütszustände, die jeder einmal durchmachen kann. Sie sind außerdem notwendig, damit wir wachsen, lernen und reifer werden. Schwierige Erfahrungen, die wir Tag für Tag machen, können uns stärken. Wenn die oben genannten Gemütszustände allerdings zu einem Dauerzustand werden, ist es sehr wahrscheinlich, an einer Depression zu erkranken.

So kann es sein, das persönlichen Aspekten keine Beachtung mehr geschenkt wird, besonders der Gesundheit nicht. Beziehungen zu anderen werden dadurch ebenfalls beeinträchtigt. Nichts ist mehr wichtig und der Betroffene neigt dazu, sich abzuschotten, zu isolieren, nichts mehr mit niemandem zu teilen, nicht einmal mehr mit der eigenen Familie. Eine Begleiterscheinung ist oftmals auch die Schlaflosigkeit.

Negative Gefühle wie Einsamkeit, Furcht und Angst, treten häufiger auf und es ist fast unmöglich, ihnen zu entkommen. Auch das Gefühl der Leere, Hoffnungslosigkeit und Angstzustände sind an der Tagesordnung. Ein depressiver Mensch tut nichts mehr, was ihm Freude bereitet. Seine Existenz wird zu einem Martyrium.

Ein weiteres Symptom einer Depression sind Selbstmordgedanken. Der Gedanke daran, den Freitod zu wählen, spukt häufig im Kopf des Betroffenen herum. Er legt selbstzerstörerische Verhaltensweisen an den Tag, z.B. Alkoholmissbrauch, mangelnde Körperhygiene, ein zielloses Dasein, etc.

Die Depression ernährt sich von der Einsamkeit

Wenn du dich aus irgendeinem Grund schlecht fühlst, solltest du dir Hilfe suchen. Mit jemandem zu sprechen, dem du voll und ganz vertraust, ist eine große Hilfe. So kannst du dich von dieser Angst befreien, die du tief in dir drinnen verspürst. Denke immer daran, dass es auch Ärzte gibt, die du aufsuchen kannst. Wenn du zu einem Psychologen oder Psychiater gehst, bedeutet das nicht, dass du verrückt bist, sondern einfach nur, dass du dich jemandem anvertraust, der dir die Gründe deiner Traurigkeit aufzeigen und dabei helfen kann, nicht in eine Depression zu verfallen oder diese zu überwinden.

Vor allem aber darfst du eines nicht vergessen, und zwar, dass sich die Depression von der Einsamkeit ernährt. Du solltest die Sicherheit haben, dass es immer jemanden gibt, der versteht, was dir passiert, der aufmerksam zuhört und sich für dich interessiert. Es geht darum, dein Herz zu öffnen und zu verstehen, dass es keine gute Entscheidung ist, in solchen Momenten allein zu sein, so sehr das dein Körper auch von dir verlangt.

Es ist sehr wichtig, dass du deinen alltäglichen Aktivitäten wieder nachgehst. Wenn du immer schon gern joggen gegangen bist, dann solltest du das auch wieder tun. Wenn du leidenschaftlich gern Fußball spielst, setze dich wieder mit deinen Freunden in Verbindung, mit denen du früher stets trainiert hast. Es geht darum, deinem physischen und emotionalen Gefängnis zu entkommen. Auf diese Weise werden aus schlechten Momenten keine Depressionen, ja sogar das Gegenteil ist der Fall: Deine schlechten Tage lehren dir etwas, woran du persönlich wachsen kannst.

Depression – eine chemische und emotionale
Strömung in unserem Gehirn

Bei einer Depression treibst du unablässig dahin, während
sich die Tage träge dahinschleppen.. >>> Mehr


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.