Wenn wir uns selbst das Leben schwer machen

Wenn wir uns selbst das Leben schwer machen

Letzte Aktualisierung: 02. September 2016

Während ich mir überlege, wie ich das Thema dieses Artikels verpacken soll, lausche ich nebenbei einem Lied der spanischen Sängerin Laura Ordoñez und ihre Musik hilft mir dabei, darüber nachzudenken, was ich vermitteln möchte. Ich höre, wie sie mir sagt: „Die Angst, die Angst verfolgt dich…“ , und ich frage mich, ob sie damit Recht haben könnte und ob wir uns selbst das Leben schwer machen, weil wir selbst unser größter Feind sind.

Es ist mein Kopf, der danach schreit, dass ich ihm Möglichkeiten aufzeigen solle, doch dieser Bitte kann ich nicht nachkommen. Und dennoch versuche ich, irgendwelchen Geistern die Schuld zu geben, die nicht einmal existieren. Und wenn es sie wirklich gibt, verleihe ich ihnen Macht, weil ich sie in meinem Kopf umherschwirren lasse, und so blockieren sie mich.

Während ich mir die Möglichkeiten ausmale, wie ich diesen Artikel weiter schreiben könnte, verstehe ich, dass es die beste Lösung für mein eigenes Wohl wäre, Mauern einzureißen, nachdem ich ihre Existenz akzeptiert habe. Denke daran, dass äußere Feinde Albträume sind, die wir hinter uns lassen müssen, doch innere Feinde sind auf der Suche nach Verständnis und wollen genährt werden.

Kontrolliere deine Ängste

Stelle dir doch nur mal vor, dass du das schaffst und deine Angst, dein größter Feind, den Kampf verliert. Wäre das nicht toll? Ängste, die uns einschränken, haben die Kontrolle über uns, denn das Einzige, was sie wollen, ist uns am Boden zu sehen. Doch Ängste, denen ich einen Namen gebe, kann ich kontrollieren und sie dazu benutzen, um ein gestärktes Selbstwertgefühl zu schaffen.

„Nenne niemanden feige, der Angst hat, nimm ihn einfach in den Arm und sage ihm, dass die Monster bei näherer Betrachtung nur so lange existieren, bis man ihnen einen Namen gibt.“

Elvira Sastre

Kind beobachtet Monster

So oft haben wir Unmengen an Träumen gehabt und haben geglaubt, dass wir uns ihnen nicht ansatzweise nähern könnten, weil es Umstände oder Personen nicht erlauben. Und in den meisten dieser Fälle haben wir vergessen, dass die anderen nur insoweit über uns verfügen können, wie wir es zulassen, und dass die Umstände nicht so schlimm sind, wenn wir uns erst einmal eine Lösung für sie überlegt haben.

Sieh Schwierigkeiten als Motivation an

Umstände oder Menschen können beide zu Problemen werden. Ich für meinen Teil habe unzählige Probleme jeglicher Art, die sich wahrscheinlich von deinen unterscheiden, da wir alle und auch unsere Leben unterschiedlich sind. Außerdem gibt es da noch diese „relativen Schwierigkeiten“, was soviel bedeutet, wie das das, was für dich eine Kleinigkeit ist, für mich ein riesiges Problem darstellen kann.

Darüber hinaus haben wir alle ein und dasselbe emotionale Bedürfnis: gesund und mental ausgeglichen zu sein. Sobald mir der Gedanke kommt, dass ich inkompetent bin, mich öfter irre als richtig zu liegen, ich etwas brauche, aber mich nicht dazu in der Lage fühle, es zu erreichen, lasse ich in meinem Kopf einen unglaublich großen Rivalen entstehen, der gegen mich ankämpft.

„Wir müssen unseren Schwächen Willenskraft geben.“

Carlos Slim

Frau rennt durch den Nebel

Es gibt kein schlimmeres Gefühl, als jenes, das uns auf grauenvolle Weise zu unserem größten Feind werden lässt. Wieso versuche ich dann nicht all diese misslichen Lagen als Motivation anzusehen? Ich habe mir vorgenommen, eine Liste mit all den Stolpersteinen auf meinem Weg anzulegen und aus ihnen einen Ort zu machen, der mir hilft, mich dem Himmel näher und dem Boden, an dem ich mich fest gekettet sehe, entfernter zu fühlen.

Dein Glück liegt in deinen Händen

Nun höre ich ein anderes Lied, aber die Sängerin ist noch immer Laura Ordoñez. Sie singt: „Könnte ich doch etwas ändern.“  Ich habe mich dazu entschlossen – wenn ich doch selbst mein härtester Rivale bin – dass nur ich etwas ändern kann und das auch tun werde, bis ich Frieden finde. Ich werde versuchen, mutiger zu sein, die Vergangenheit hinter mir und Groll und Hass von mir abfallen zu lassen. Ich werde mich nicht länger belügen und vor allen Dingen werde ich Urteile anderer, die mich doch nur verletzen wollen, an mir abprallen lassen.

Frau faengt Konfetti auf

Äußere Feinde werden größer, sobald die inneren Feinde beginnen zu wachsen. Denn es ist fast so, als wären sie eine Möglichkeit, um deine verletzliche Seite zu entdecken, um dann dein durch Willenskraft entstandenes Vorhaben, nach vorn zu schauen, zunichtezumachen. Deshalb möchte ich als erstes vermeiden, mich selbst zu verletzen und will mir die Möglichkeit einräumen, mein bester Freund zu sein.

Tatsache ist doch, dass nur ein guter Freund mein Glück will. Ich will glücklich sein und mein Glück selbst in der Hand haben. Ich habe genug von dem Schmerz und Leid, das mir andere und das eigene Leben zufügen. Wieso sollte ich mir selbst Grenzen setzen? Warum sollte ich mir verbieten, zu träumen und meine Träume zu verwirklichen? An meinem Himmelszelt befinden sich viele Sterne, die nur darauf warten, dass ich nach ihnen greife.

„Ich habe mich selbst überlebt und du wirst mich nicht umbringen.“

Nerea Delgado


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.