Wenn du selbst dein größter Feind bist

Wenn du selbst dein größter Feind bist
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 24. April 2023

Wir alle haben schon viele Situationen erlebt, in denen wir uns schlecht behandelt und beschämt fühlten und wir glauben nur zu gern, dass wir diese Gefühle ausgestanden haben, doch in Wahrheit ist das eine Lüge.

Mit der Zeit verschwindet dieses Gefühl, schlecht behandelt worden zu sein, und wir beginnen unterbewusst einen Kampf mit uns selbst.

Ich muss ein guter Mensch sein, bescheiden und höflich, weil ich glaube, dass ich nichts wert bin und nichts verdiene, weil ich der Meinung bin, dass dies meine Aufgabe ist, obwohl ich ihr nicht gewachsen bin.

Genau in diesen Momenten sollten wir uns darüber bewusst werden, wer wir wirklich sind – Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl, voller Unsicherheiten, voller Frust, Ängste und Schuldgefühle.

Wenn es dir sehr schwerfällt, dich selbst Wert zu schätzen, zu akzeptieren und anzuerkennen, dass du dazu in der Lage bist, all das zu erreichen, was auch andere bereits geschafft haben, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du zu deinem größten Feind wirst.

Du selbst kannst darüber entscheiden, ob du dein größter Feind bist

Dein größter Feind sind nicht die Anderen, sondern deine Gedanken. Wie kann das nur möglich sein? Wie kannst du dein eigener Feind sein? All die Kritiken, Beschämungen, Meinungen, Urteile im Bezug auf deine Person können entweder von dir akzeptiert werden oder nicht.

„Dein größter Feind ist nicht die Kritik, die an dir geübt wird, sondern die Kritik, die du akzeptierst.“

Bernardo Stamateas

Kind schaut durch Fenster

Du hast die Macht darüber, diese Entscheidung zu treffen. Glaubst du wirklich, dass du das verdienst? Bist du damit einverstanden, was andere über dich sagen?

Etwas hinzunehmen, nur damit du von deinen Mitmenschen akzeptiert wirst, hat ein geringes Selbstwertgefühl zur Folge und führt gleichzeitig dazu, dass aus dir dein größter Feind wird.

Natürlich zweifelst du daran, wer du wirklich bist, wenn du die ganze Zeit von einer Vielzahl an Meinungen über deine Person umgeben bist. Deshalb ist es wichtig, dass du dich von all diesen Menschen und ihren Meinungen distanzierst, um dir über dich selbst Gedanken zu machen. Wenn du dir dann im Klaren darüber bist, wer du bist und was dich ausmacht, kannst du all diesen Meinungen und Urteilen auf eine sicherere Art und Weise gegenüberstehen.

Wie kann ich wieder zu meinem besten Freund werden?

  • Akzeptiere dich und sei dir bewusst darüber, wer du in Wahrheit bist.
  • Hinterfrage all die negativen Kommentare zu deiner Persönlichkeit.
  • Lerne, dir einzugestehen, dich auch mal zu irren.
  • Versuche nicht, jedem zu gefallen.

Ich weiß, dass es schwierig ist, die eigenen Dämonen zu umarmen, aber das ist eine Aufgabe, die dir niemand abnehmen kann. Du solltest selbstsicher sein und nicht zulassen, dass die Meinungen deiner Mitmenschen dir vorschreiben, wer du zu sein hast. Du musst anfangen, Fehler nicht als Laster oder Beschämung anzusehen, sondern als etwas, woraus du lernen und wodurch du es später besser machen kannst.

Jeder irrt sich hin und wieder, aber genau aus diesem Grund fühlst du dich ja beschämt. Denk einfach immer daran, dass du nichts lernen kannst, wenn du dich nicht irrst. Aus Fehlern lernt man mehr als man glaubt.

Wer bin ich?

Eigentlich ist das eine sehr einfache Frage, die allerdings schwierig zu beantworten ist. Weißt du, wer du wirklich bist? Wenn ja, wieso macht dir dann die Kritik anderer so viel aus?

Du solltest verstehen, dass du dich nicht mit anderen vergleichen, Vertrauen in dich selbst haben und dir nicht den ganzen Tag den Kopf darüber zerbrechen sollst, was andere wohl über dich sagen werden. Du bist einzigartig, unersetzbar, du hast Fehler, aber auch Fähigkeiten.

„Bist du dir wirklich darüber bewusst, wer deine Feinde sind? Sind sie in der Welt da draußen oder in dir? Wem hörst du zu? Der betäubend lauten Stimme des Missfallens und Versagens? Der nörgeligen und autoritären Stimme, die jeden Schritt verurteilt, den du machst?“

Bernardo Stamateas

Sei selbstbewusst, glaube an dich selbst und lass nicht zu, zu jemandem zu werden, den die anderen gern hätten. Sei ganz du selbst und du wirst das Glück finden, wonach wir alle so sehnlichst suchen.

Deine Entscheidungen bestimmen ab heute dein Leben. Wer wird in deinem Leben die Zügel in der Hand haben? Du oder deine Mitmenschen? Geh ein bisschen egoistisch mit dir selbst um und distanziere dich von dem, was über dich gesagt wird. Dein Leben gehört dir und du entscheidest darüber, wie du es lebst.

Frau sieht in Spiegel

Du darfst niemals vergessen, dass das Vertrauen, das in dich selbst hast, dir erlaubt, weiterzukommen, andere Dinge auszuprobieren und neue Erfahrungen zu machen. Wenn du nicht an dich selbst glaubst, entstehen Unsicherheiten.

Frage dich, was du mit deinem Leben anfangen willst. Willst du so perfekt sein, dass du letztendlich daran zerbrichst? Die Antwort auf ein erfülltes Leben ist nicht die Perfektion.

Sei ganz du selbst, mach etwas aus deinem Leben, begehe Fehler, lerne und lebe nach deinen Vorstellungen. Befreie dich von den Meinungen anderer, die dich blockieren und dafür verantwortlich sind, dass du auf der Stelle trittst. Führe ein freies Leben und gehe deinen Weg. Lass niemals zu, dass du dein eigener und größter Feind bist.

Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Malota


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.