Was versteckt sich hinter der Sucht?

Was versteckt sich hinter der Sucht?
Gema Sánchez Cuevas

Geschrieben und geprüft von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Letzte Aktualisierung: 10. November 2016

Das Wort Sucht beschreibt jede Art von Verhaltendie auf einer Abhängigkeit von bestimmten Substanzen, Verhaltensweisen oder sogar Personen beruhen. Sucht bedeutet, dass das Leben der süchtigen Person sich nur darum dreht, das zu erlangen, wovon sie abhängig ist.

Wie viele Arten der Sucht gibt es?

Süchte bedeuten Abhängigkeit und daher können Menschen von bestimmten Substanzen abhängig sein, wie von Medikamenten, Drogen, Alkohol, Nahrungsmitteln etc., und dann entsprechende Symptome ausbilden.

Ebenfalls gibt es Abhängigkeiten von bestimmten Verhaltensweisen, die mit Sex, dem Glücksspiel, Sport oder sogar der Arbeit verbunden sein können. Das bedeutet, das Leben der abhängigen Person kreist um eben diese Verhaltensweisen, die eine Sucht auslösen können.

Außerdem gibt es eine Sucht nach Personen, auch wenn sie nicht als solche bezeichnet wird, sondern viel eher als AbhängigkeitTrotzdem kann sie die gleichen Folgen haben wie die Sucht nach Substanzen, denn die süchtige Person lebt dafür, die Beziehung mit der Person, von der sie abhängig ist, aufrecht zu erhalten.

Wie kommt es zur Sucht?

Die Sucht ist eine Form, die Unzufriedenheit der Wirklichkeit zu meiden, die sich im Leben der süchtigen Person breit macht.

Es ist ein Fluchtverhalten und die meisten Menschen, die die Realität meiden, sind sich ihrer Unzufriedenheit nicht bewusst, weil eine größere, klare Anziehung zu dem besteht, wovon diese Menschen abhängen. Sie konzentrieren all ihre Aufmerksamkeit darauf, diese Sache zu erlangen und es wird keinerlei Aufmerksamkeit darauf verwandt, herauszfinden, wie es zu dieser Sucht kommen konnte.

Außerdem tritt eine Sucht am Anfang für gewöhlich nur in kleinen Dosen auf, also nur punktuell und in gewöhnlichen Kontexten. Da dann anziehende Wirkung, Wohlbefinden, gute Laune und sogar ein Effekt des Vergessens anderer Probleme auf die Person ausgeübt werden, passiert es leicht, dass der Konsum des Suchtmittels sich mit der Zeit bewahrt und sogar ansteigt; bis zu dem Punkt, an dem die Sucht zum Lebensmittelpunkt der süchtigen Person wird.

Wie kann man die Sucht überwinden?

Der erste Schritt ist in jedem Fall, sich der Sucht bewusst zu werden, denn nicht immer sind die Personen sich dem Vorhandensein einer Sucht bewusst, weil sie glauben, sie könnten aufhören, wann immer sie wollten, obwohl es in Wirklichkeit nicht der Fall ist.

Wenn der Ursprung jeglicher Sucht die Unzufriedenheit ist, sollte man mit Hilfe einer Therapie daran arbeiten, die Gründe der Unzufriedenheit aufzudecken und eine Form des Lebens zu finden, die die Person zufriedenstellt, die aus der Sucht heraustreten will.

Wie kann man ohne Suchtrisiko leben?

Wenn jemand ein Leben voller Zufriedenheit und Gleichgewicht führt, sind die Risiken für jegliche Sucht deutlich geringer.

Deshalb sollte man sich des persönlichen Levels an Zufriedenheit bewusst sein, damit diese Kenntnis uns erlaubt, dem Leben in schwierigen Situationen die Stirn zu bieten und es in jedem guten Moment zu genießen.

Das größte Risiko für Süchte ist die Angst, das eigene Leben zu ändern, wegen der Angst vor Konsequenzen von getroffenen Entscheidungen. Und deshalb ist der einzige Ausweg, den wir sehen, die Flucht vor der Wirklichkeit, weil wir uns nicht trauen, das zu verändern, was in uns die Unzufriedenheit schafft.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.