Schicksalsschläge machen uns stark

Schicksalsschläge machen uns stark

Letzte Aktualisierung: 19. September 2016

Ich bin stark, weil ich schwach war. Ich bin wachsam, weil ich hintergangen wurde. Ich lache, weil ich traurig war, und ich lebe im Hier und Jetzt, weil mir niemand sagen kann, was der Morgen bringen mag.

Ich bin hingefallen und konnte die Härte des Bodens spüren, auf dem ich zuvor meinen Weg des Lebens ging. Das Leben hat es nicht gut mit mir gemeint. Ich war, bin und werde eine verletzliche Person sein. Das Leben hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich fühlte, wie mein Herz an der Ungerechtigkeit und dem Unverständnis zerbrach und mir widerfuhren Schicksalsschläge.

Ich kenne die unmittelbare Angst und Hoffnungslosigkeit, die mir einfach keine andere Wahl ließ, als gegen sie anzukämpfen. Ich habe das Leid zu verhindern gewusst, das mir den Spaß am Leben rauben wollte. Und ich kämpfe noch immer gegen die Last auf meinen Schultern an, die für mein emotionales Ungleichgewicht verantwortlich war, dem ich mich stellen musste.

Doch ich bin wieder aufgestanden und habe mich nicht unterkriegen lassen. Deshalb stehst du nun heute vor einer starken Person, die schwache Momente hatte und auch in Zukunft haben wird. Ich verstecke mich nicht vor diesen Momenten und bin bereit, mein Schicksal, und das, was mir die Zukunft noch bringen mag, anzunehmen.

Mir ist bewusst geworden, dass wir erst in den schweren Zeiten unseres Lebens und durch Schicksalsschläge tatsächlich dazulernen. Wir können nicht zur ersten Seite unseres Buches zurückkehren und ganze Absätze oder Kapitel umschreiben. Deshalb ist es so wichtig, eine Möglichkeit zu suchen, um sich neu zu erfinden und unsere Geschichte fortzusetzen.

Schneewittchen

Tränen reinigen die Seele

Lass mich heute schwach sein und weinen. Morgen werde ich meine Stärke wiederfinden.

Manchmal müssen wir weinen, wissen aber nicht wieso. Wir unterdrücken unsere Tränen oft aus Angst, was Andere über uns denken würden oder aus dem einfachen Grund, weil wir denken, dass wir erwachsen sind und nicht mehr das Recht haben, auch einmal unsere schwache Seite zu zeigen. Doch durch unsere Tränen drücken wir das aus, was das Herz nicht sagen kann.

Ab und an weinen wir – und nicht weil wir schwach sind – sondern weil wir eine lange Zeit stark waren und das sehr viel Kraft kostet. Weinen kann unsere Seele heilen, doch das ist abhängig von der momentanen Situation und unserem Gemütszustand.

Im Allgemeinen ist es gut, zu weinen, wenn uns danach ist, denn auf eine bestimmte Art und Weise hilft uns das Weinen, mit der Angst über die Ungewissheit des Lebens umzugehen.

Tränen

Das Beste aus Schicksalsschlägen machen

Ich verspürte wieder diese immense Lust am Leben, als ich herausfand, dass der Sinn des Lebens der war, den ich allein meinem Leben geben wollte.

Paulo Coelho

Das Leben ist ein Weg voller Blumen, auf dem uns das Leben selbst aber ab und an einen Stein in den Weg legt. Die guten und schlechten Zeiten sind dafür da, aus ihnen zu lernen und das Wichtige für uns daraus mitnehmen. Es geht im Leben doch darum, stark zu sein und den Lernprozess zu akzeptieren. Und zu diesem Lernprozess gehören Stürme nun mal dazu, nach denen wir wieder klar sehen und den Schmerz überwinden können: das ist die sog. Resilienz.

Wenn uns Schicksalsschläge widerfahren, dann erwacht in unserem Inneren eine ungeheure Kraft, von der wir vorher nichts wussten. Menschen, mit denen es das Schicksal schon einmal oder öfter nicht gut meinte, wissen wovon wir gerade reden. Nach einem Niederschlag können wir unsere Grenzen und Fähigkeiten neu definieren.

Das ist der Unterschied zwischen der Schule und dem Leben: In der Schule lernen wir als erstes eine Lektion und dann müssen wir sie in einer Probe unter Beweis stellen. Und im Leben werden wir auf die Probe gestellt und erst dann lernen wir die Lektion.

Gesicht

Schlechte Zeiten suchen uns von allein heim – doch die guten Zeiten, die müssen wir suchen

Niemand kann die Zeit zurückdrehen und den Beginn seiner Geschichte noch einmal schreiben. Doch es ist nie zu spät, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und ein neues Ende zu schreiben.

Alles ist vergänglich, und aus diesem Grund sollten wir uns an den schönen Dingen des Lebens erfreuen, denn niemand weiß, wie lange sie andauern werden. Und mach dir keine Sorgen über die Stolpersteine auf deinem Lebensweg – auch sie werden deinen Weg nicht komplett bis zum Ende pflastern. Schicksalsschläge und das damit verbundene Leid sind in irgendeiner Form unser täglich Brot. Deshalb sollten wir uns öffnen und  aus dem Schmerz lernen, denn auch wenn wir ihn vermeiden wollen, gelingt uns das in der Regel leider nicht.

Man sagt, dass der Schmerz verfliegt, wenn man die Lektion daraus gelernt hat, auch wenn der Schmerz auf unserem Körper und in der Seele Narben hinterlässt. Menschen, die Schicksalsschläge erlebt haben, haben die Angst und den Schmerz nicht überwunden, sondern sie haben gelernt, dass man nichts heilen kann, wovor man sich verschließt.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.