Ich wünschte, es gäbe eine Treppe hoch in den Himmel, um dich jeden Tag sehen zu können

Ich wünschte, es gäbe eine Treppe hoch in den Himmel, um dich jeden Tag sehen zu können
Raquel Aldana

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Raquel Aldana.

Letzte Aktualisierung: 12. Februar 2022

Ich wünschte, es gäbe eine Treppe hoch in den Himmel, um dich jeden Tag sehen zu können. Wie schön es doch wäre, dir noch einmal sagen zu können, wie sehr ich dich liebe. Ich könnte dir wieder zeigen, wie sehr ich dich brauche, was du mir bedeutest und wie wertvoll du für mich bist.

Wenn ich dich auch nur eine Sekunde lang nochmal sehen dürfte, würde ich dich nicht mehr loslassen wollen. Ich würde dich so fest umarmen, dass es fast unmöglich wäre, uns wieder zu trennen. Wir wären zwei vereinte Seelen, zwei Lieben und zwei Sehnsüchte, die sich wiederfanden, zwei vergängliche Ewigkeiten.

Ich stelle mir einen Ort vor, ich weiß nicht wo und auch nicht wann, an dem ich dich wiedersehen werde. Ich wünschte, ich hätte die Gewissheit darüber, dass du mit anderen zusammen in einer anderen Welt lebst, glücklich und ausgelassen bist. Ich würde alles dafür geben, um zu erfahren, ob du mich sehen und hören kannst.

Mir gefällt die Vorstellung, dich in meinen Gedanken wieder zum Leben zu erwecken, dich im Himmel zu sehen und mir vorzustellen, dass du mich jede Nacht anlächelst. Oftmals denke ich, dass du mir zuzwinkerst und mir mit deinen sanftmütigen Blicken Trost spendest, so wie du es einst getan hast.

Mann im Mond

Du fehlst mir

Ich weiß, dass du nicht wieder zurückkommen wirst, aber ich brauche es, deine Nähe in meinem Leben zu spüren. Dass mich etwas von dir jeden Tag umgibt, ist ein schöner Gedanke, und auch meine Haut spürt das, weshalb ich bei dem Gedanken daran Gänsehaut bekomme.

Ich denke oft daran, dass jeder Mensch, der von dieser Welt gegangen ist, ein Stern am Himmelszelt ist, der niemals aufhören wird, zu leuchten, und den ich jede Nacht anschauen kann. Auf diese Art und Weise sage ich zu mir selbst, dass all diese Erinnerungen unsere Welt jede Nacht erleuchten.

Ich würde jeden Tag meines Lebens alles erdenklich Mögliche dafür tun, um dich noch einmal zu fühlen und dir von allem zu erzählen, was mich glücklich und traurig macht. Aus diesem Grund muss ich nach vorn schauen, Umarmungen wieder für mich entdecken und meine Sehnsüchte zu Erinnerungen werden lassen, die mir dabei helfen, dich jeden Tag zu spüren.

Wenn dir das Leben einen geliebten Menschen nimmt, ist die Erinnerung an sein Lächeln die beste Art, um nach vorn zu schauen.

Lernen

Wir werden nie aufhören, sie zu vermissen

Die Abwesenheit unserer Liebsten hört auch mit der Zeit nicht auf zu schmerzen, wir lernen nur, unser Herz zu betäuben. Wir gewöhnen uns daran, diese gewisse Leere zu spüren. Aber der Verlust eines geliebten Menschen ist eine Wunde, die wir nicht heilen, sondern nur akzeptieren können.

Es ist wichtig, dass wir uns darüber im Klaren sind, dass wir nie aufhören werden, sie zu vermissen. Wir müssen weinen, fühlen, dass uns etwas weggenommen wurde, dass sie von uns gegangen sind und dass es kein “bis dann” mehr geben wird.

Doch auch wenn wir diese Einsamkeit und den Schmerz wegen dem Tod eines geliebten Menschen für immer verspüren, können wir unser Leben doch weiterführen und unsere Lebensfreude wiederfinden. Es vergehen Tage, Monate oder sogar Jahre, aber unsere Liebsten werden niemals aus unseren Erinnerungen und unserem Herzen verschwinden. Denn die Tatsache darüber, dass wir unser Leben mit ihnen teilten, ist das Beständigste auf dieser Welt.

Ich sehe hoch zum Himmelszelt und versuche, dich zwischen den Sternen zu sehen. Ich suche zwischen Schatten dein verlorenes Antlitz.
Ich male dein Gesicht in die vorbeiziehenden Wolken, die stets weiterziehen, und schaue zum Mond hinauf und frage ihn:
Wo bist du?
Und auf einmal sagt mir mein Herz die Antwort, die meine Augen gleichzeitig mit Tränen füllt, und mir aufs Neue zu verstehen gibt: Du bist nicht mehr hier, doch du wirst für immer in meinem Herzen sein.

Umarmung

Wer in den Himmel geht, verlässt uns nie

Es fällt uns nicht einfach, zuzugeben, dass es einen Teil unserer Geschichte gibt, der unvollendet bleibt und das Ende unseres Lebens bestimmt. Es fällt uns aus dem Grund schwer, weil wir nicht aufhören können, uns zu erinnern, zu fühlen und an alles zu denken, was unvollendet blieb.

Um mit uns selbst und der Erinnerung an unsere Liebsten in Harmonie zu leben, sollten wir uns daher erlauben, im Stillen zu leiden. Dessen ungeachtet, dass wir den Schmerz des Fehlens eines geliebten Menschens nicht ertragen möchten, geht unser Leben dennoch weiter und wir müssen akzeptieren, dass der Tod nun einmal ein Teil des Lebens ist.

Wir können nicht vermeiden, dass unser Leben zum Erliegen kommt, dass unser Herz zerbricht und dass unsere Gefühle uns blockieren. Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass unsere Geschichte, nachdem wir losgelassen haben, vom Schmerz der Tränen und der Melodie der Hoffnung weitergeschrieben wird.

Leider bleibt uns nichts anderes übrig, als zu lernen, mit diesem grauenvollen Schmerz zu leben. Das macht uns große Angst, weil er so tief sitzt, dass es schwierig ist, uns von ihm zu befreien. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass wir diesen Menschen lieben durften und das Glück hatten, dass er Teil unseres Lebens war.

Deshalb verlassen uns Verstorbene nicht, denn sie bleiben ein Teil von uns, von unserem Herzen und von all dem, was wir mit ihnen verbinden. Es stimmt zwar, dass mit ihnen ihre Essenz geht, aber in unserem Herzen lebt etwas ewig weiter, das wir nie vergessen werden: die wunderbare Erfahrung, dass wir mit ihnen unser Leben teilen konnten.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.