Ich rege mich schon nicht mehr auf, ich schaue, denke und nehme Abstand

Ich rege mich schon nicht mehr auf, ich schaue, denke und nehme Abstand
Raquel Aldana

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Raquel Aldana.

Letzte Aktualisierung: 09. November 2021

Wenn wir dazu gezwungen sind, mit komplizierten Situationen umzugehen, dann lernen wir, emotionale Distanz aufbauen, mit unserem Unwohlsein zurechtzukommen und erst zu denken, bevor wir einen Entschluss fassen. Wie mit allem braucht es auch hier Zeit und Erfahrung, um dies zu lernen. Sehr viel Erfahrung.

So könnten wir sagen, dass die emotionale Distanz ein ungeschriebener Kodex ist, der uns die Dinge auf andere Weise sehen und fühlen lässt, da wir uns Zeit nehmen, bis Emotionen wie der Ärger ihre Kraft verlieren und solche Gefühle hervorkommen, die es uns besser verstehen lassen, was wir in Wirklichkeit denken und wie wir handeln wollen.

Das soll heißen, dass uns dies dabei hilft, unsere Emotionen besser zu kontrollieren und so in unseren Meinungen und Handlungen zu einem bestimmten Thema geradliniger zu werden, wenn es etwa um das Verhalten gegenüber einer bestimmten Person geht.

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Was brauchen wir, um emotionale Distanz aufzubauen?

Wie können wir nun also emotionale Distanz aufbauen? Hier gibt es kein magisches u universelles Rezept, denn das hängt von vielen persönlichen Faktoren als auch von den Umständen und Beziehungen ab.

Es gibt Menschen, die wir so tief in uns tragen, dass es ohne Zweifel eine der schwierigsten Aufgaben ist, sich von den Emotionen zu distanzieren, die wir spüren, wenn wir mit ihnen zusammen sind, was aber nötig ist, wenn wir das Puzzle wieder zusammensetzen wollen, das uns verstehen lässt, was gerade passiert.

Wie wir bereits gesagt haben, ist es unbedingt nötig, dass wir uns Zeit geben, um unsere Emotionen zu mäßigen. Nehmen wir die Farben einer Ampel als Beispiel zur Erläuterung: rot, gelb, grün.

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Vor einer Konfrontation leuchtet sie wahrscheinlich gelb auf, um danach rot zu werden. Das heißt, wenn uns der Ärger, die Trauer, die Freude oder irgendeine andere Emotion überkommt, dann schaltet sich unsere Ampel auf Rot und genau dann sollten wir keine Entscheidungen treffen.

Meditation

Der innere Kompass, eine große Hilfe, um praktisch emotionale Distanz zu erlangen

Wenn wir es einmal geschafft haben, emotionale Distanz zu etwas Geschehenem aufzubauen, dann werden wir diesen inneren Kompass sehen können, der uns ein Gefühl dafür gibt, was gut und was schlecht ist. Mit dieser Intuition liegen wir oft richtig, angenommen, dass sie auf unseren Gefühlen basiert, die wesentlich reifer sind als unsere Gefühlsausbrüche.

Dann werden unsere Entscheidungen, die wir in Bezug auf andere und auf das Geschehene treffen, wesentlich treffender sein und mehr im Einklang mit dem stehen, was wir denken und fühlen. Hier werden wir wissen, was unsere Aufmerksamkeit verdient und was wir ignorieren wollen, um uns so besser zu fühlen und nicht mehr so sehr darunter zu leiden, was wir nicht kontrollieren können.

Zusammenfassend ist es sehr wichtig, zu sagen, dass wir eine emotionale Distanz in Situationen aufbauen, die kompliziert oder sehr intensiv mit Gefühlen beladen sind. So erreichen wir, dass die nur temporär aufbrausenden Emotionen uns nicht lähmen und wir am Ende nicht bereuen, auf die eine oder andere Weise gehandelt zu haben.

Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Claudia Tremblay


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.