Anderen helfen, statt über sie zu urteilen

Anderen helfen, statt über sie zu urteilen

Letzte Aktualisierung: 08. März 2017

Wie oft verbringen wir in unserem Leben Zeit damit, über andere zu lästern? Es scheint, dass es der Lieblingssport von vielen Menschen ist, über andere zu urteilen, ist es auch deiner? Vielleicht bist du dir dessen noch nicht einmal bewusst, weil es etwas ist, was wir fast automatisch machen.

Das Problem daran ist, dass du weder dem hilfst, über den du urteilst, noch dir selbst. Denk einmal darüber nach, wie oft eine Beziehung verloren oder beeinträchtigt wurde, nur weil jemand ständig zu allem seine Meinung sagen musste. Dieses Mal will ich von der anderen Seite der Medaille sprechen: von objektiver Kritik. Du wirst sehen, dass es gar nicht so schwer ist, jemandem zu helfen, anstatt über ihn zu urteilen.

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Der Unterschied zwischen objektiver Kritik und Verurteilung

Man muss sich klar darüber sein, dass es nicht falsch ist, seine Meinung zu sagen, wenn es ein einfacher Kommentar ist und man weiß, dass es dem Empfänger obliegt, ob er ihn beachten will oder nicht. Über jemanden zu urteilen heißt jedoch, eine negative Kritik über das Leben anderer zu äußern. Dies ist destruktiv, wenn die andere Person das Gefühl hat, dass das, was sie macht, falsch ist, ohne jedoch eine logische Erklärung dafür zu haben.

Der Unterschied zwischen Verurteilung und objektiver Kritik besteht in den Argumenten, auf denen deine Meinung aufgebaut ist. Kennst du alle Faktoren, die die Situation beeinflussen oder kratzt du nur an der Oberfläche? Hilft du oder verletzt das, was du sagst, die andere Person?

Bevor du das Leben anderer anschaust, schau mal auf dein eigenes

Wir schauen und hören in unserem Leben, was andere machen, und es ist sehr einfach für uns, dazu unsere Meinung zu sagen. Bevor wir das nächste Mal den Mund aufmachen, denken wir mal darüber nach, wie es in unserem eigenen Leben läuft. Versteh das nicht falsch, sieh das als eine Übung zur Selbstbeurteilung an.

In den meisten Fällen kritisieren wir bei anderen, was uns selbst in unserem Leben nicht gefällt. Vielleicht bist du damit nun nicht einverstanden, aber denk darüber nach: Urteilst du über die Art, wie deine Freundin sich kleidet, weil du dich nicht so kleiden kannst, obwohl du es gern willst? Das, was du kritisierst, sagt viel mehr über dich aus, als du denkst.

Verschwende nicht deine Zeit

Normalerweise beschweren wir uns darüber, dass wir nicht die Zeit dafür haben, dass zu tun, was wir gern tun wollen. Doch das wirkliche Problem ist nicht fehlende Zeit, sondern eine schlechte Zeiteinteilung. Wenn du Zeit damit verbringst, über andere zu urteilen und zu lästern, denk mal darüber nach, was diese eigentlich genau machen und warum es falsch ist, dass du dich ablenkst.

Zuallererst solltest du wissen, dass sie dich vielleicht deshalb nicht um deine Meinung gebeten haben, weil sie sie nicht interessiert oder weil bei ihnen alles in Ordnung ist. Warum konzentrierst du dich dann nicht darauf, etwas für dich zu tun? Wenn jemand wissen will, was du über ihn denkst, dann wird er dich bestimmt im richtigen Moment dazu fragen. Höre auf, Energie damit zu verschwenden, darüber nachzudenken, wie das Leben Fremder sein sollte und konzentriere dich darauf, in deinem Leben das zu erreichen, was du willst. Spiele mit deinen Kindern, geh mit deinen Freunden aus oder lies ein gutes Buch.

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Lass dich von deinen Vorurteilen nicht stören

Vorurteile sind ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Vorurteile begrenzen uns als Personen und geben uns eine falsche Idee davon, was richtig und was falsch ist. Beurteilst du andere aufgrund von Vorurteilen? Was wäre, wenn die Person, über die du gerade schlecht denkst, weil sie sich nicht angepasst verhält, am Ende zu deinem besten Freund wird?

Ich habe einen Freund, der schon in sehr jungem Alter ein Tattoo hatte. Bis heute sind noch einige dazugekommen und er hatte nie damit Probleme, bis er umgezogen ist. Obwohl er vorher eine sehr gut bezahlte Arbeit hatte und große Erfahrung aufweisen kann, lehnen ihn viele Menschen nun ab, ihn mit seinen Tattoos einzustellen.

Dies alles begründet sich auf einem total unbegründetem Vorurteil. Weder sind alle Menschen mit Tattoos Verbrecher, noch haben alle Verbrecher Tattoos. Einige Vorstellungen unserer Kultur helfen uns dabei, eine persönliche und soziale Identität zu formen. Andere dagegen formen eine Barriere, die uns daran hindert, etwas weiter ins Unbekannte zu schauen. Fürchte dich nicht, mit den Konventionen zu brechen und die anderen mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Wie kann man helfen, anstatt zu urteilen?

Wenn du deine Zeit nur damit verbringst, über andere zu urteilen, dann hilfst du weder ihnen noch dir selbst. Es ist unmöglich, dass jemand, der nur nach dem Negativen sucht, glücklich sein kann. Konzentriere dich stattdessen darauf, Begleiter und Helfer für die dir wichtigen Menschen zu sein. In Wirklichkeit ist das gar nicht so schwer. Es geht darum, eine Stütze und nicht der Stein zu sein, der im Weg liegt.

Wenn deinem Bruder zum Beispiel das Auto kaputt gegangen ist, dann solltest du ihn fragen, ob du ihn vielleicht fahren kannst, anstatt ihn dafür zu kritisieren, dass er es nicht gut gepflegt hat. Wenn du die Möglichkeit dazu hast, dann mache es. Ganz nebenbei kannst du anmerken, dass er vielleicht etwas sorgsamer mit seinem Auto umgehen sollte, aber ohne ihm unendliche Male vorzuhalten, was er schlecht gemacht hat.

Versuche also den Menschen in deiner Umgebung zu helfen, anstatt über sie zu urteilen. Lass einmal die Kritik und die negativen Meinungen zur Seite, hör auf, dich auf das Negative zu konzentrieren und suche nach einer Form, wie du Positiv ausdrücken kannst. Ziele dabei immer auf eine Verbesserung und die Hilfe für andere.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.